Schön, wieder von dir zu lesen!! :-)
>Liebe Claudia, ich habe nun meinen Gynäkologen gewechselt, und ich bin soo
>froh!. Er hat mir nun auch die üblichen Blutentnahmen verschrieben. Dies
>gehört einfach dazu, wenn man mal in der Abklärungsmühle drin ist, nicht? Er
>sagt natürlich, ich müsse die Blutentnahme zwischen dem 20. und 22. Zyklustag
>machen. Was sagst Du dazu?
Zunächst frag ich mich natürlich, was er mit der Blutentnahme überprüfen möchte. Wenn er nur schauen will, ob genug Progesteron (Gelbkörperhormon) vorhanden ist, dann kannst du dir den Zeitaufwand ersparen. Im Hormonstatus sieht er lediglich, wieviel Progesteron an diesem speziellen Tag in dir ist.
Nun, im Zyklusblatt siehst du weit mehr: Sobald du in der Hochlage bist, weißt du, dass ausreichend Progesteron vorhanden ist. Denn das Progesteron wirkt auf das Temperaturzentrum im Gehirn. Ohne Progesteron keine Hochlage. Und Punkt zwei: Im Zyklusblatt siehst du auch die Länge der Gelbkörperphase. Auch wenn du diesen Zyklus grad nicht Temperatur misst, weißt du es von den vorigen Zyklen: Wie lang ist deine Hochlage? Ist sie 11 Tage oder kürzer? Das ist sehr knapp, vermutlich zu knapp. 11 Tage vielleicht, ab 12 Tagen bist du im grünen Bereich. Und das siehst du nur im Zyklusblatt! Das sagt dir kein Hormonstatus, nichts! Du siehst also in dieser Hinsicht im Zyklusblatt mehr als im Blutbild!
Wenn er allerdings gleich die Schilddrüse mituntersuchen lassen will, dann ist das okay. Wenn du schöne und auswertbare Zyklen hast, wird hier zwar vermutlich alles in Ordnung sein; aber diese Überprüfung beruhigt.
Aber wenn er wirklich nur Progesteron angucken will, dann kannst du dir den Termin ersparen.
Hmmm, nunja, es beruhigt ihn (den Arzt!) natürlich. Das ist ja auch nicht zu verachten. :-)
>Ich muss gestehen, dass ich gerade im laufenden Zyklus nur
>Schleimbeobachtungen und keine Temperatur eingetragen habe.
Falls du die Untersuchung tatsächlich machen lassen möchtest, dann miss einfach morgen früh Temperatur. Wenn du ganz klar in deiner üblichen Hochlage bist, dann ab zum Labor (oder wer auch immer das Blut abnimmt).
Dass du bezüglich "Tag 20 bis 22" skeptisch bist, ist vollkommen richtig. Blutabnahmen macht man nicht an einem bestimmten Zyklustag, sondern zyklusabhängig. "Tag 20 bis 22" klingt danach, als würde er dich in der Hochlage haben wollen. Also warte, bis du hübsch in der Hochlage bist, und geh dann zum Blutabnehmen. Wenn du am 22. Tag noch in der Tieflage bist, überlege dir eine gute Ausrede. Denn dann bekommst du klarerweise den Hormonstatus vom ersten Zyklusteil. Dein Arzt wird dir das aber vermutlich nicht glauben, sondern dir erklären, dass du zu viel Östrogene hast und zu wenig Progesteron. Wenn du während der Hochlage gehst, ersparst du dir diese Diskussion. :-)
Also auf jeden Fall bitte vorher eine Kontrollmessung, ob du in der Hochlage bist.
>Mein jetziger Arzt hat im Ultraschall auf beiden Eierstöcken Zysten gesehen.
Zysten sind oft schmerzhaft. Merkst du etwas beim Heben von schweren Dingen? Ein Stechen oder Ziehen, das nachher noch andauert?
Hat er dir Medikamente mitgegeben, um die Zysten loszuwerden? Vermutlich sind es Gestagene. Bitte nicht - wie auf dem Beipacktext angegeben - ab dem 12. Zyklustag nehmen, sondern ab dem 2. oder 3. Hochlagentag. Die Dauer passt schon. Das sind glaube ich 10 oder 14 Tage, die du sie nehmen sollst. Das kommt hin. Aber bitte auf jeden Fall warten, bis du in der Hochlage bist, sonst irritierst du deinen Körper komplett.
>Er hat den Verdacht auf Endiometrose und meldet mich im Spital für die
>Bauchspiegelung an.
Also Endometriose ist etwas, womit ich sehr vorsichtig wäre. Von außen kann er sie nicht sehen. Und viele Frauen mit "Verdacht auf Endometriose" werden fälschlicherweise halbverrückt gemacht, wobei sich hinterher herausstellt, dass sie pumperlgsund sind. (Du bist Österreicherin, oder? Dann muss ich ja nicht übersetzen. :-))
Also lass dich nicht verrückt machen. Ein Verdacht ist noch keine Diagnose, und es gibt weit mehr Verdachte als Diagnosen.
Eine Bauchspiegelung ist grundsätzlich eine nette Untersuchung. Dabei kann man doch einiges sehen. Also ich würde mal nicht an die Endometriose glauben, mich aber auf die Bauchspiegelung freuen. Dabei kann man die Eileiter testen, und zwar auf Durchgängigkeit und Beweglichkeit!, aber auch Gebärmutter, Eierstöcke, ... ev. Verwachsungen, Myome, andere Veränderungen. Gemacht wird das Ganze unter Vollnarkose. Du bekommst einen kleinen Schnitt im Nabel, da wird ein Sichtgerät mit Lichtquelle eingeführt, und der Operateur kann über einen Monitor mitschauen. Wenn man zeitgleich eine gefärbte Flüssigkeit über die Gebärmutter (vaginal) injiziert, sieht man über das Sichtgerät den Austritt der Flüssigkeit in den Bauchraum. So kann festgestellt werden, ob die Eileiter durchgängig sind.
Also insgesamt ist eine Bauchspiegelung - nach erfolgloser Wartezeit - ein durchaus sinnvolles Mittel, weil man damit wirklich viel tun kann.
Sprich mit deinem Arzt, dass er die Bauchspiegelung auch wirklich in allen Richtungen ausnutzt, also nicht nur auf Endometriose schaut, sondern eben auch auf Eileiter, ...
>Seid Ihr heute brav joggen gegangen?
Ja, ich war gestern tatsächlich draußen! Das Öko-Gießen (alias Regen) dürfte nun auch sein Ende gefunden haben, sodass ich in der nächsten Zeit eine Ausrede weniger habe. ;-)
Warst du auch mitlaufen?
Liebe Grüße,
Claudia