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Re: Eileiter

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Geschrieben von Claudia am 25. August 2007, 08:18
Als Antwort auf: Eileiter geschrieben von Puline

Hallo Puline!

>Hallo Claudia,

>wie kann man denn für sich rausfinden, ob es sich um verkrampfte, verklebt
>oder vernarbte Eileiter handelt.

Du selbst hast keine Chance. Du musst mit der Diagnose der Ärzte leben. Eigentlich müssten die sehen, was sich da so tut. Wenn die Untersuchung unter Vollnarkose abläuft (kommt auf die Art der Untersuchung/Operation an), dann kann der Arzt vielleicht sogar gerade dabei zusehen, wie sich dein Körper entspannt und die Eileiter sich entkrampfen.
Verklebte Eileiter kann man - so wie du beschrieben hast - mit Druck durchblasen. Da wird die Flüssigkeit nicht nur "eingefüllt", sondern mit mehr Druck gearbeitet. Hier kann es sein, dass mancher verklebte Eileiter sich dadurch wieder darauf besinnt, dass er doch wieder offen sein kann. Das sieht man dann auch unmittelbar.
Aber du selbst hast keine Chance, das zu bestimmen. Du kannst auch nicht selbst erkennen, ob deine Eileiter gerade jetzt offen sind.

Was du machen kannst, ist, den Faktor "Stress" aus deinem Leben zu entfernen. Stress ist ja die Ursache für verkrampfte Eileiter. Okay, das geht nicht von heute auf morgen, das ist schon klar. Und vollständig funktioniert das auch nicht. Das ist auch klar. Aber dein Partner kann dir alles abnehmen, was für dich Stress bedeutet: Die Diskussion mit der Schwiegermutter wann denn endlich das Baby da ist; die Auseinandersetzung mit der Nachbarin, die um 15 Uhr absolute Ruhe haben will und dafür um 22 Uhr das Fernsehgerät auf volle Lautstärke dreht; der Hausbesorgerin die Tür vor der Nase zumachen, wenn sie wieder mal Klatsch und Tratsch verbreiten und auch neuen bekommen möchte; ... Männer sind da viel robuster. Ich selber nehme mir so vieles zu Herzen, wo ich mir zwar nüchtern denke, dass das doch die Zeit nicht Wert ist, die ich drüber grüble. Aber ich kann dann einfach nicht abschalten. Ich rege mich dann über die Hausbesorgerin auf, die mir vorwirft, dass ich den Deckel der Mülltonne offen gelassen habe (was definitiv nicht ich war, weil ich gar nicht bei den Mülltonnen war), statt dass mir das einfach egal ist. Nüchtern betrachtet: Warum soll ich mich über eine ungerechtfertigte Anschuldigung ärgern? Diese Frau fragt nicht einmal, ob ich das war, und sie hört mir auch nicht zu, wenn ich sage, dass ich es nicht war. Warum soll ich mich über so eine Ignorantin ärgern? Aber ich tu es trotzdem!!! Ich kann da einfach nicht abschalten. Das gärt in mir weiter.
Helmuth ist da ganz anders: Wenn er merkt, dass das Schwachsinn ist, geht's beim linken Ohr hinein und beim rechten Ohr hinaus, und fertig. Das ist nichts, worüber er nachdenkt.
Das meine ich damit: Lass deinen Partner die Dinge machen, über die du dich sinnlos aufregst. Versuche ihm zu erklären, dass es für ihn 5 Minuten sind, die er mit der Hausbesorgerin reden muss, während es für dich danach noch stundenlanges Ärgern ist. Erstens ist Ärgern grundsätzlich nicht fein, und zweitens ist das wiederum ein Punkt mehr, der zu Stress zählt.
Versuche, die wiederkehrenden Ursachen für Stress zu erkennen (Hausmeisterin, Nachbarin, Schwiegermutter, ...), und überlege gemeinsam mit deinem Partner, ob er dir davon nicht etwas abnehmen kann. Am besten wäre natürlich, wenn er alles übernimmt. :-) Oft reicht es bei mir (wenn ich so einer Diskussion nicht auskomme und hinterher beim Ärgern bin), wenn Helmuth mir nachdrücklich ein paar Mal erklärt, dass ich normal bin und der/die andere es nicht Wert ist, dass ich mich drüber ärgere. Wenn dir der Mensch, den du liebst und achtest, erklärt, dass du im Recht bist und außerdem liebenswert und absolute spitze, dann kostet ihn das zwar 5 Minuten seiner Zeit, aber mir hilft das enorm: Ich kann dann das Hirn vom Ärgern freiräumen und weitermachen.
Wenn also dein Partner dir möglichst jeden Stress abnehmen kann, wäre das absolut toll!


>Ich weiß nicht so recht, welcher Frauenarzt mir
>in Bezug auf meinen Kinderwunsch am besten helfen kann.

Mit Ärzten ist das so eine Sache. Ich habe den Eindruck, dass Gynäkologen mit dem normalen Zyklus und Kinderwunsch überfordert sind. Sie haben sicher enormes Wissen über Zysten, Routineuntersuchungen, Schwangerschaften, ..., aber wie ein gesunder, normaler Zyklus abläuft, das ist vielen nicht klar. Bei Kinderwunsch geben sie dir Eisprungsauslöser (ohne zu überprüfen, ob ein Eisprung stattfindet), einfach weil das ein Medikament ist, für das sie ein Rezept ausstellen können. Da müssen sie sich nicht weiter den Kopf über andere Untersuchungen zerbrechen. Ein Rezept ist ja schnell geschrieben, und sie bekommen ihr Honorar.
Die Kinderwunschpraxis geht davon aus, dass der Gynäkologe alles unternommen hat und spricht nur noch von künstlicher Befruchtung. Vor allem verdienen sie da ja am meisten! Eine IVF oder ICSI ist ja nicht grad billig. An einem normalen Gespräch verdient man wenig, also ist das aus deren Sicht natürlich nicht interessant.
Es gibt leider sehr wenig gute Ärzte, die sich wirklich Zeit nehmen, und die auf diesem Gebiet auch wirklich fit sind. Die meisten kennen sich nicht mal mit dem Zyklus aus und wissen nicht, wie der Zyklus abläuft! Tieflage, Schleimphase, Hochlage, Dauer der Hochlage, was kann ich an einem Zyklusblatt ablesen, nichts. Das ist ihnen unbekannt. Warum? Weil das Studium von der Pharmaindustrie gesponsert wird ("wir hängen ein Pillenplakat im Hörsaal auf, dafür bekommt die Uni einen neuen Projektor, ist das okay?"), und weil das Lesen von Zyklusblättern nichts ist, womit man Geld verdienen kann.

Also mit Ärzten ist es wirklich schwierig.

Das Problem bei Fachärzten ist auch, dass sie ihr gesamtes Studium hindurch über die Galle lernen und den Mittelfußknochen und Infektionen und Krankheiten. Die Spezialisierung zum Facharzt kommt erst danach. Die meiste Zeit ihrer Ausbildung hören sie also allgemeine und "uninteressante" Dinge (natürlich sind Mittelfußknochen auch interessant!!! Aber ich meine hier "uninteressant-für-einen-Gynäkologen"), und erst sehr spät kommt dann das, was sie tatsächlich für ihren Bereich benötigen. Die spezielle Ausbildung ist also eigentlich im Vergleich zum gesamten Medizinstudium verhältnismäßig kurz. :-(




Wenn du doch wieder mal einen Zyklus aufzeichen willst (das tun die meisten Frauen übrigens nicht wegen Kinderwunsch, sondern um die unfruchtbare Zeit zu bestimmen; Zyklusaufzeichnungen sind also nicht mit Kinderwunsch gekoppelt; du kannst also einfach "für dich" einen Zyklus aufzeichnen und nicht "für den Kinderwunsch"; diese Betrachtungsweise nimmt vielleicht ein bisschen Druck weg), kannst du das gerne tun! Wenn du deine Werte in die Online-Zyklen einträgst, kannst du es entweder hier posten (du bleibst ja anonym), oder du kannst auch jemanden um Auswertung bitten. Diejenigen, die in den Online-Zyklen eingetragen sind, sind ausnahmslos zertifizierte INER-Mitarbeiter/innen mit entsprechender Ausbildung.

Liebe Grüße,
Claudia


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