>Hallo Claudia!
>Wollt dir nur sagen das ich seit 3 Tagen wieder Tieflage habe.
Okay, dann bist du diesmal einfach später wieder in die Tieflage zurückgekehrt. Das ist vollkommen normal, zwar nicht häufig, selten bist du doch, aber normal.
>Eine Frage hab ich noch, an was könnte es liegen das ich bei mir so gut wie
>gar keine S-Phase feststellen kann?In manchen Zyklen bemerke ich überhaupt
>keine S-Phase.
Es gibt Frauen, die S nur schwer beobachten können. Möglicherweise kannst du mit Magnesium eine Verbesserung erreichen. Magnesium verbessert die Schleimqualität, also könnte es vielleicht bei dir auch dazu kommen, dass du ein bisschen häufiger Schleim beobachten kannst.
Wenn du den Schleim nur schwer/selten siehst, kann es helfen, den Schleim direkt vom Muttermund zu holen. Das ist natürlich die Frage, ob das für dich ein gangbarer Weg wäre. Nicht jeder Frau liegt die Muttermunduntersuchung. Du kannst es ja mal probieren, ob du damit klarkommst, und wenn nicht, lässt du es einfach wieder sein, okay?
Die Muttermunduntersuchung:
Es kann sein, dass dein Körper eben nicht soooo viel Schleim produziert, dass du den Überschuss am Toilettepapier siehst. Es kann eben sein, dass er zwar brav und fleißig produziert, dass der Schleim aber eben in dir drinnen bleibt, eben weil es keine "Überproduktion" ist. Du kannst also versuchen, den Schleim direkt vom Muttermund zu holen. Dazu suchst du dir mal ruhige fünf Minuten ohne Stress. Nach Möglichkeit bitte kurz geschnittene Fingernägel, und auf jeden Fall sauber, aber das ist ohnedies klar. Du wählst eine für dich bequeme Stellung, in der du auch ein Tampon entfernen könntest, also beispielsweise entweder am WC, oder unter der Dusche mit dem einen Fuß auf dem Rand der Badewanne; oder in der Hocke.
Du tastest nun vorsichtig mit dem Zeigefinger einer Hand in deine Scheide. Du kommst zunächst durch einen schmalen Gang, und am Ende steht dir eine Halbkugel entgegen, die ein Loch in der Mitte hat; so eine Art Krater also. Wenn du diesen vorgewölbten "Zapfen mit Loch" nicht findest, zieh den Finger wieder eine Spur zurück und probiere es noch einmal. Dann warst du nämlich schon zu weit: Es kann dir passieren, dass du hinten vorbeirutscht und somit am Ende anstößt, ohne den Muttermund zu tasten. Dann bist du an ihm vorbei. In diesem Fall wie gesagt zurück und nochmal vorsichtig probieren, ob da nicht etwas ist.
So, du bist nun auf diese Wölbung gestoßen, die dir entgegenkommt? Und in der Mitte ist eine Delle? Fein. Das ist der Muttermund, also das "Ende" der Gebärmutter, oder der Anfang, je nachdem, von welcher Seite du es betrachtest. Der unterste Teil jedenfalls.
Du kannst den Muttermund nun betasten. Er fühlt sich weich an. Aber wie weich fühlt er sich an? Ist es eher so weich wie die Nase, also ein bisschen knorpelig? Oder ist er ganz ganz weich wie die Lippen?
Und: Wie groß ist die Öffnung/Delle in der Mitte?
Das ist natürlich jetzt ein bisschen schwierig, weil du keine Vergleichsmöglichkeiten hast. Wenn du den Muttermund im Laufe des Zyklus beobachtest, wirst du sehen, dass er sich verändert. Zu Beginn des Zyklus ist er hart, und das "Loch" ist geschlossen. Dann wird er weicher, und er wandert "höher" (sodass es schon schwieriger für dich wird, ihn zu erreichen), und die Öffnung wird größer. Je weicher, je höher, je offener, desto fruchtbarer bist du!!! Zu dieser Zeit wirst du dann auch Schleim beobachten können.
Danach wird der Muttermund wieder härter, wandert wieder herunter (wird für dich also leichter erreichbar), und die Öffnung schließt sich. Wenn du drei Tage lang harten und geschlossenen Muttermund hast, ist das gleichwertig mit 3 Tagen Hochlage. Du bist dann also in der absolut unfruchtbaren Zeit. (Das muss nicht genau zeitgleich mit der Temperatur sein, sondern kann auch ein oder zwei Tage Unterschied dazu aufweisen.)
Zum Schleim: Entweder du findest nun schon auf deinem Zeigefinger ein wenig Schleim. Das ist aber eher unwahrscheinlich.
Um Schleim zu gewinnen, machst du das Ganze nun mit zwei Fingern, nämlich dem Zeigefinger und Mittelfinger (derselben Hand). (Du brauchst keine Angst zu haben, dass es mit den Fingern zu eng wird - da muss im Fall des Falles ein ganzes Kind durch!) Nun kannst du diesen vorstehenden Zapfen, also den Muttermund, so wie eine Zahnpastatube ausstreichen, also diesen Zapfen möglichst hoch oben zwischen die Finger nehmen, die Finger leicht zusammendrücken und Richtung "Delle" hinunter ausstreichen. Nun die beiden Finger zusammen lassen und vorsichtig (damit du nichts verlierst!) ans Tageslicht befördern und die Finger nun anschauen: Was hast du nun auf oder zwischen den Fingern? Manchmal nichts, das ist klar. Man hat nicht immer Zervixschleim. Aber in der hochfruchtbaren Zeit wirst du auf diese Art vermutlich Schleim sehen können.
Mit der Muttermunduntersuchung kannst du also an der Weichheit (weich oder hart?) und an der Öffnung (offen oder geschlossen?) deine Fruchtbarkeit erkennen. Und mit dem Ausstreichen kannst du Zervixschleim gewinnen, der dir ebenfalls bei der Bestimmung der fruchtbaren Tage hilft.
Wie gesagt: Probier's einmal in aller Ruhe aus.
Ergänzung: "Fruchtbarkeit" bzw. "fruchtbare Tage" (hier 5 Zeilen weiter oben) müsste eigentlich korrekterweise heißen: "möglicherweise fruchtbare Tage". Das "möglicherweise" bezieht sich darauf, dass (a) vielleicht in diesem Fall kein Eisprung stattfindet (ganz selten) oder (b) in diesem Zyklus mehrere Schleimphasen auftreten (auch eher selten). Beides ist möglich, beides ist eher rar, aber korrekterweise müsste man es eigentlich mit "möglicherweise fruchtbare Tage" oder "wahrscheinlich fruchtbare Tage" betiteln und nicht mit "Fruchtbarkeit". Ich habe es allerdings aus Lesbarkeitsgründen (damit man den ganzen Satz flüssig in einem hindurch lesen kann) eben nur als "Fruchtbarkeit" abgekürzt.
Wenn du Fragen zur MM-Untersuchung hast, dann einfach her damit! Man kann in einem Posting nicht alle Antworten geben und auch nicht immer alles klar erzählen. Also keine Scheu: Frag einfach!
Liebe Grüße,
Claudia