>Liebe Claudia,
>nun kommt ja wieder die heisse Jahreszeit. Oft erwache ich am Morgen
>schwitzend. Müsste ich dann alle diese Temperaturangaben einklammern?
>Besonders wenn es sehr heiss ist, wäre dies ja allmorgendlich der Fall. Was
>meist Du dazu?
Ganz allgemein: Man sollte immer unter denselben Bedingungen messen.
Das klappt aber nicht immer, und das ist klar. Mal ist es früher, dann wieder später. Manchmal kommt man erst spät ins Bett, manchmal liegt man grübelnd die halbe Nacht wach, dann wiederum eröffnet eine Baustelle unterm dem Schlafzimmerfenster lautstark den Tag um 6 Uhr früh ...
Ganz wichtig ist es, herauszufinden, worauf man selbst reagiert. Mir persönlich ist es egal, ob ich spät oder früh ins Bett komme. Anderen Frauen verändert das massiv die Temperatur. Ich selber trage also kein "sp" ein, weil es bei mir nichts verändert. Die anderen - davon Betroffenen - müssen es natürlich eintragen und beim Auswerten beachten.
Bei "schwitzend aufwachen": Beobachte, wie es bei dir während der Hochlage ist, oder während der Tieflage, also dort, wo sicher kein Anstieg/Abfall in Sicht ist. Ist der Wert davor höher/tiefer? Ist der Wert am folgenden Tag höher/tiefer? Wenn nein, dann kannst du es komplett ignorieren und musst es nicht einmal eintragen.
Umgekehrt: Wenn du einen Wert hast, der dir nicht zu den anderen passt, beginne zu überlegen: Was war anders? War die Nacht kürzer? Unruhiger? Länger? Bin ich spät ins Bett gekommen? War eine Party? War es vor einer Prüfung/Stress? Hat meine Allergie-Zeit begonnen? War das Zimmer die ganze Zeit vom Mond hellst erleuchtet und Schlafen dadurch unmöglich?
Einfach für dich überlegen, was jetzt anders war. Dabei darfst/musst du durchaus kreativ sein. Die obigen Punkte sind nur einige mögliche Faktoren, teils von manchen Frauen bestätigt, teils frei erfunden. Du wirst dann für dich selbst herausfinden, worauf dein Körper reagiert.
Mir hat beispielsweise niemand überliefert, dass bibbernd-und-unterkühlt-im-Zelt-aufwachen die Temperatur drückt. Aber es war bei mir einfach offensichtlich, wenn wir im Frühjahr Radrouten gefahren sind und im Freien übernachtet haben, dass ich die Werte nicht verwenden kann, weil sie zu tief sind.
Es erfordert also ein bisschen Geduld und auch Neugier für den eigenen Körper :-), um herauszufinden, worauf man reagiert, und wie viel man reagiert.
Und wie gesagt: Wenn du persönlich auf etwas nicht reagierst, dann brauchst du es nicht einmal einzutragen, auch dann nicht, wenn es sich um bekannte "Klassiker" wie Alkohol oder spät-ins-Bett-gekommen handelt.
Liebe Grüße,
Claudia