>wir versuchen seit Anfang des Jahres ein Kind zu zeugen. Leider hat es bisher
>nicht geklappt und in meiner Suche nach möglichen Gründen bin ich auf dieses
>Forum gestoßen.
Drei Monate als Übungszeit sind verhältnismäßig kurz. Wenn Du durch Zyklusbeobachtungen Deinen Körper schon einige Zeit kennst und dann Kinderwunsch hast, benötigst Du im Durchschnitt(!) 3-6 Monate. Wenn Du Deinen Zyklus noch nicht kennst, also Deine fruchtbare Zeit noch nicht so genau abgrenzen kannst und auch noch nicht weißt, wie Dein Körper auf die verschiedenen Gegebenheiten (Umwelteinflüsse, Stress, ...) reagiert, liegt der Durchschnitt bei 6-12 Monaten. Also wenn Du nach einem Jahr noch nicht schwanger bist, wäre es an der Zeit, sich den Kopf zu zerbrechen, aber vorher ist vielleicht Information angebracht (im positiven Sinn), aber nicht eine Selbst-Zermürbung nach dem Motto "warum klappt es bloß nicht?". Also die Sache ganz locker angehen - Du bist noch lange Zeit im grünen Bereich!
>Sorgen mache ich mir eigentlich aus zwei Gründen. Erstens habe ich seit
>absetzen der Pille wieder starke Menstruationsschmerzen, aber immer nur am
>ersten Tag der Regel (ca. 6-8 Stunden, dann ist alles wieder ok). Zweitens
>habe ich (auch seit Absetzen der Pille) wieder unangenehme Akne in Gesicht und
>Rücken.
Menstruationsbeschwerden sind leider normal. Das kommt einfach daher, dass - wenn keine Befruchtung/Einnistung stattgefunden hat - die überflüssige Schleimhaut (die für das erwartete Baby schon aufgebaut worden ist) abgestoßen wird. Und dieses Abstoßen tut nun mal mehr oder weniger weh. Mit der Pille wird - bis zu einem gewissen recht hohen Prozentsatz - der Eisprung unterdrückt (der Rest wird als abtreibende Wirkung vermutet), und das hat vermutlich auch Auswirkungen auf den Aufbau und die Abstoßung der Schleimhaut und die damit verbundenen Schmerzen. Die Wirkung ist aber auch nicht bei allen Frauen gleich: Manche haben auch mit der Pille die Schmerzen nach wie vor.
Ich habe schon von Frauen gehört, die gemeint haben, dass es nach dem ersten Kind besser wird. Soll ich Dich frustrieren? ;-) Ich habe auch das Gegenteil gehört: "Stimmt gar nicht, ist genauso wie vorher."
Es ist also ganz unterschiedlich, wie die einzelnen Frauen den ersten (oder bei manchen ist der der zweite) Tag erleben.
Nach Absetzen der Pille kommt zusätzlich dazu, dass der Körper erst wieder neu lernen muss, alle Funktionen wieder vollständig selber zu übernehmen. Auch wenn es nach außen hin schon nach einem schönen Zyklus aussieht, kann es sein, dass er selbst noch mit den Nachwirkungen kämpft.
Probiere es mit einem ganz normalen Aspirin (Achtung, wirkt blutverflüssigend, d.h. Du wirst dann in kürzeren Abständen Tampons/Binden wechseln müssen; und nur zur Info im voraus: das Blut wird heller) und möglichst eine Wärmeflasche auf den Bauch. Wenn das noch zu wenig ist, lass Dir von Deiner Ärztin etwas konkret gegen Regelschmerzen verschreiben. Es gibt leichtere und stärkere Medikamente. Sinnvollerweise beginnt man zuerst mit den Leichteren, denn je stärker, desto mehr Nebenwirkungen.
Akne: Mit der Pille nimmt man regelmäßig Hormone, die die Akne einigermaßen bezwingen. Nach Absetzen bricht sie natürlich wieder hervor. Der Hautarzt kann Dir dagegen genau auf Dich abgestimmte Cremen verschreiben. Von Pulvern - die er Dir natürlich auch verschreiben kann - rate ich aber ab, weil Du ja schwanger werden willst und die Medikamente nicht an Dein Baby weitergegen willst. Ein guter Hautarzt kann Dir aber da wirklich weiterhelfen.
Die in Drogeriemärkten erhältlichen Produkte kannst Du gleich überspringen. Wenn Du wirklich davon betroffen bist, bringst Du es am schnellsten durch einen Besuch beim Hautarzt hinter Dich.
>Ich habe seit diesem Zyklus angefangen Temperatur zu messen (die ist
>vorschriftlich am 2. Tag der Menstruation gesunken, ca. von 36,8 auf 36,4).
Wann sie genau sinkt, ist egal. Sie kann auch im nächsten Zyklus bereits VOR der Mensturation sinken oder auch am 1. Tag, das ist ganz egal. Das ist alles im Bereich des Normalen.
Wichtig ist, ob die Hochlage lange genug ist. Schau Dir bei Deinen Zyklen die Länge der Hochhlage an: Ist sie 12-16 Tage? Oder darunter?
Wenn Du Probleme mit dem Auswerten hast, kannst Du die Daten gerne irgendwo online eintragen oder uns anders zur Verfügung stellen. Das Auswerten geht recht schnell und ist kein Problem.
Liebe Grüße,
Claudia