Hallo Christine!
Alles halb so wild... ;-)
>nun bin ich nach dem Lesen deiner Antwort ja ziemlich überrascht, muss ich sagen... Denn als gestern meine Temperatur runter ging auf 36,6 dachte ich: das wars dann wohl :-(( Und hab mich innerlich schon drauf eingestellt, innerhalb kürzester Zeit nun meine Blutung zu bekommen. Nur komisch dass sie bis jetzt immer noch nicht eingesetzt hat. Und die üblichen prämenstruellen Beschwerden (Wassereinlagerungen, Rückenschmerzen) sind nun auch fast schon wieder weg - obwohl sie normalerweise immer noch bis in die ersten ein/zwei Tage meiner Periode hineinreichen. Aber das kann ja nun auch mit dem Mönchspfeffer zu tun haben (Danke für den Hinweis, dass in beiden Präparaten dasselbe drin ist, Franzi!) - vielleicht schlägt der bei mir ja besonders schnell an? Wie auch immer...
Es kann schon vom Mönchspfeffer kommen, dass die Beschwerden weniger werden.
Vielleicht hat er bei Dir tatsächlich schnell angeschlagen und Du merkst nun eine Veränderung gegenüber den vorigen Zyklen.
Die Beschwerden können, wie Du beschrieben hast, in die ersten neuen Tage hineinreichen.
Oder schon kurz vorher weniger werden. Oder gar nicht vorhanden sein.
Das gibt’s alles und hat leider keine Aussagefähigkeit, ob man schwanger ist, oder nicht.
Normalerweise merkt man erst einige Tage später diese SS-Veränderungen, denn sie kommen mit dem Ansteigen des Schwangerschaftshormons und das ist vor dem erwarteten Termin der nächsten Regel noch so niedrig, dass es sich eigentlich noch nicht bemerkbar macht.
Aber klar, wir interpretieren in jede Beobachtung natürlich gern ganz viel hinein :-))
Da bin ich auch schon x-mal drauf reingefallen. :-))
>Jedenfalls wollte ich dich fragen: was heisst eigentlich genau "Hochlage"? Ich dachte immer ab dem 3. Tag Hochlage müssten die Werte mindestens 0,2 Grad über der Basislinie liegen, damit man überhaupt von Hochlage reden kann...
Ok, das sind 2 Paar Schuhe.
Einmal geht’s um die Hochlage überhaupt. Als Hochlage wird der 2. Zyklusteil bezeichnet, in dem wir feststellen können, dass die Temp. höher liegt.
Der Anstieg der Temperatur kommt durch die Wirkung des Progesterons.
Progesteron wird nach dem Eisprung vom Gelbkörper produziert, kann aber auch schon kurz vorher von bestimmten Zellen im sprungreifen Follikel gebildet werden.
Daher kann die Temperatur auch schon vorzeitig ansteigen (mit vorzeitigem Anstieg ist gemeint, dass die Temp. noch während der schönen Schleimphase ansteigt).
Wir können also nicht sagen - aha, die Temperatur steigt, nun ist der Eisprung erfolgt.
Denn sie kann bereits kurz vorher steigen, oder mit einigen Tagen Verzögerung, oder sogar dann, wenn gar kein Eisprung stattfindet, weil sich der Follikel z.B. ohne zu platzen in einen
Gelbkörper verwandelt (was gelegentlich auch mal vorkommen kann).
Zur Länge dieser Temperaturhochlage zählt alles dazu. Der Anstieg, auch wenn es ein vorzeitiger ist, auch eine einzelne ausnahmsweise nochmals heruntergefalleneWerte,
und sonst eben die ganze Zeit, bis zum Eintritt der nächsten Regelblutung - auch wenn wie bei Dir, die Temp. mal nur ganz knapp über der Basislinie liegt.
Das betrifft jetzt aber wirklich nur die Länge der Hochlage.
Die Länge ist tatsächlich auch nur interessant bei Kinderwunsch, nämlich um zu schauen, ob sie ausreichend lang ist, dass die befruchtete Eizelle auch Zeit hat, um sich einzunisten.
Die andere Sache ist das, was Du angesprochen hast, der Abstand zur Basislinie usw.
Dabei geht’s nun darum, festzustellen, ab wann wir sicher in der Hochlage sind.
Und dafür muss ich einen Schwung Regeln beachten:
1. Ich darf erst Werte nach dem Schleimhöhepunkt berücksichtigen
2. Ich darf dazu nur! Werte einkreisen, die über der Basislinie sind
3. der dritte eingekreiste Wert muss mindestens 0,2°C über der Basislinie sein.
dabei ist es egal, ob der erste und zweite Wert z.B. schon höher lagen, wenn der DRITTE die 0,2 nicht hat, muss ich eine vierte Messung abwarten.
Diese muss dann nur noch mindestens 0,05 - also ein halbes Kästchen auf unserm Kurvenblatt - über der Basislinie erreichen.
Alles unter der Voraussetzung, dass kein Schleim von Deiner individuellen guten/besten Qualität mehr auftaucht.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann ich davon ausgehen, dass ich nun sicher in der Hochlage bin, und darf ab dem Abend dieses Tages unfruchtbare Zeit annehmen.
Wenn nicht, müssen weitere Messungen abgewartet werden, dafür gibt es dann genaue Regeln, wie man da vorgeht.
Oder auch für den Fall, dass eine Messung mal runterfällt.
Um was es aber in Deiner Frage geht, ist dass diese 0,2 Abstand in Verbindung mit diesen Auswertungsregeln wichtig sind, zur Feststellung der sicheren Hochlage - und das wird ja vor allem dann gebraucht, wenn kein Kinderwunsch vorliegt.
Wenn Du einmal die sichere Hochlage nach den Rötzer-Regeln erreicht hast, dann bist Du wirklich in der absolut sicher unfruchtbaren Zeit - das ist dann zuverlässiger als die Pille und alle anderen Methoden.
Dass man Auswertungsregeln vor allem zur Vermeidung einer SS ganz korrekt einhält, ist deshalb wichtig, weil es sonst zu Fehlern - gerade auch, wenn z.B. ein vorzeitiger Anstieg vorliegt - kommen kann.
Was Deine Temperatur dann im Anschluss so tut, ist relativ egal. Ob sie nun knapp über der Basislinie herumgeistert oder ganz weit darüberklettert, das macht nichts.
Die 0,2 sind nur zu Anfang wichtig.
>Du schreibst jetzt aber ich hätte schon 14 Tage - heisst das der niedrige Wert von gestern >(der ja nur 0,1 Grad über der Basislinie liegt) zählt mit?
Ja, der zählt mit.
>Das mit dem Alkohol am Vorabend ist so eine Sache. Ich trinke ja nur selten und auch nie viel, höchstens mal 1-2 Gläser Wein. Am 14. ZT war's sogar noch weniger, deshalb hatte ich den Tag ursprünglich gar nicht eingeklammert. Andererseits wollte ich es aber dennoch vermerkt haben, damit es irgendwie nicht verloren geht... Es gab in der Vergangenheit auch schon Messungen wo ich am Vorabend was getrunken hatte und wenig geschlafen, und da hat es sich temperaturmäßig gar nicht bemerkbar gemacht. Von daher bin ich einfach unsicher was die Auswirkungen bei mir angeht und trag lieber zu viel ein als zu wenig...
Hm, das können wir eben leider nicht mehr nachvollziehen. Ob Alkohol was macht, oder schlecht geschlafen, oder dieser Tag gar nicht gestört war.
Aber Konsequenzen hat es in Deinem Fall sowieso keine.
Einkreisen darfst Du den Tag eh’ noch nicht, weil der Höhepunkt noch nicht vorbei ist.
Und für Deine Länge - für die der Tag interessant wäre - ist er nicht so wichtig, da Du sowieso mehr als genug Hochlagentage zusammenbringst.
Du kannst ja für Dich im Hinterkopf behalten, dass Du evtl. sogar noch einen Tag mehr geschafft hast :-)
>Jedenfalls hab ich den Pfeilchentag jetzt nachträglich wieder rausgenommen, damit alles seine Ordnung hat :-).
Ja, so wäre es korrekter - aber wie gesagt, in Deinem Fall hat es gar keine Auswirkung.
>Noch eine Frage hab ich: was ist denn wenn meine Blutung zwar einsetzt, aber nicht inderselben Stärke wie sonst? Ich habe nämlich heute morgen am Muttermund so ein wenig bräunlichen Schleim entdeckt. Ist das dann das was man eine Schmierblutung nennt?
Ja, sowas ist eine Schmierblutung (SB). Das heisst, wenn man keine Muttermunduntersuchung macht, merkt man den Schleim dann meist auf dem Toilettenpapier oder in der Wäsche, auch evtl. mal etwas mehr.
Solange das jedoch bräunlich ist und kein richtiges Blut, ist es noch eine Schmierblutung.
Sie kann als Vorblutung vorkommen, oder oft am Ende der normalen Regelblutung oder auch mal zwischendrin.
Eine SB zählt noch nicht zur Regelblutung dazu. Solange Du nur SB’s hast, bist Du noch im alten Zyklus.
Erst wenn die Blutung in üblicher Stärke einsetzt, hat ein neuer Zyklus begonnen.
Dabei ist es egal, ob das morgens um 6 Uhr passiert oder nachts um 23.57 Uhr.
An dem Tag, wo die Blutung richtig als Blutung einsetzt, beginnt der neue Zyklus.
Auch wenn Du 3 Tage vorher schon Schmierblutungen hättest, zählt das noch zum alten Zyklus und damit zur Hochlage.
>Und worin unterscheidet sie sich von einer normalen Blutung - nur in der Stärke? Und wie kommt sie zustande, was passiert da genau im Körper? Versucht er ein evtl. eingenistetes Ei wieder "loszuwerden"?
Was Du als SB siehst, kann verschiedene Ursachen haben.
Am Ende der Regelblutung sind es einfach noch Reste,
Vorblutungen, vor allem, wenn sie wirklich länger gehen, können wiederum verschiedene Ursachen haben, (von den Hormonen her, bis zu Veränderungen in der Schleimhaut - was aber bei jungen Frauen, meist noch nicht der Fall ist.)
Und diese kurzen Vorblutungen 1-2 Tage vor der nächsten Regel sind auch bei ganz vielen Frauen normal - wenn der Hormonspiegel sich zu Zyklusende verändert.
Ganz genaue Details, was da exakt abläuft weiss ich dazu auch nicht “aus dem Ärmel” - aber wenn Du möchtest, kann ich mich nochmal schlau machen.
Du brauchst Dir darüber jedenfalls keine Sorgen zu machen - es hat auch nichts mit einem evtl. eingenisteten Ei zu tun.
Übrigens - auch bei einer eingetretenen SS kannst Du SB’s haben, die dann so gut wie immer harmlos sind und wieder verschwinden.
>Du siehst in manchen Sachen bin ich irgendwie ziemlich unsicher und hilflos... Würde mich sehr über eine baldige Antwort freuen, weil ich in der Tat nun schon wieder ganz hibbelig bin. Und werde natürlich weiter berichten, was ich an mir beobachten kann...
Ich glaube, manche Dinge fallen uns auch einfach erst dann auf, wenn wir uns mal ausführlicher mit unserem Körper und unserem Zyklus beschäftigen.
Dann kommen plötzlich die Fragen und die Zusammenhänge interessieren einen.
Dinge, über die man früher nie nachgedacht hat.
Wo ist eigentlich Deine Temp. von heute? :-) Ich “hibbele” mit Dir und bin schon ganz gespannt, was drin stehn wird...
Vorbei ist der Zyklus erst, wenn die nächste richtige Blutung einsetzt und die Temperatur fällt.
Und solang darfst Du noch hoffen.
Und auch wenn es diesmal noch nicht geklappt haben sollte, bei so einer wunderschönen Kurve habt ihr wirklich gute Chancen!
Eine Frage noch: mir ist aufgefallen, dass Du ein Digithermometer verwendest.
Was für eines ist das? Ein Frauenthermometer mit extra-geringer Abweichung oder ein ganz normales einfaches?
Vielleicht könntest Du mit einem anderen Thermometer ein noch bisschen mehr Genauigkeit herausholen oder evtl. sogar solche Klammer-Werte vermeiden.
Normale Digithermometer haben eine zu hohe Abweichung. Das kann zu schwer interpretierbaren Messungen führen, wo man dann rätselt, was da jetzt los war.
Am allergenauesten sind Quecksilberthermometer. Wenn Du so eines verwendest, bitte am Vorabend herunterschlagen, nicht erst direkt vor dem Messen.
Während eines Zyklus sollte man das Thermometer möglichst nicht wechseln, aber zu Zyklusbeginn wäre das jetzt eine Möglichkeit (falls Du es dann noch brauchst :-) )
Es gab einmal ein digitales Thermometer, speziell für Frauen, das war ganz ok, ich hab’ es gern verwendet und es war recht zuverlässig. Leider war das Nachfolgemodell dann eine Katastrophe mit ganz deutlichen Abweichungen - allenfalls als Fieberthermometer tauglich.
Ob sie inzwischen wieder ein neues, besseres gebaut haben, kann ich Dir nicht sagen.
Bei unseren Aufzeichnungen kommt es ja gerade auf diese feinen Unterschiede an. Wenn Du nun ein Thermometer mit +/-0,2 °C möglicher Differenz hast, kann das von einem auf den anderen Tag evtl. schon mal 0,4°C Unterschied bei eigentlich gleichen Messwerten ergeben
- das ist dann absolut unbrauchbar.
Bei einer Abweichung von +/- 0,1°C gibt es immer noch bis zu 0,2°C Unterschied.
Das kann Dir evtl. schon die Bestimmung der Hochlage schwer machen.
Wenn Du es ganz genau möchtest, ist Quecksilber am zuverlässigsten. Das hat eine absolut minimale Abweichung, die wir nicht merken.
Wie gut Quecksilber-Ersatz-Flüssigkeiten sind, kann ich Dir leider nicht sagen.
Aber vielleicht wäre es mal ein Versuch wert, auf ein anderes Thermometer umzusteigen.
>Ganz liebe Grüße
>Christine
Auch ganz liebe Grüsse an Dich und Dir einen schönen Tag - bei uns schneit’s immer so ein bisschen vor sich hin...
Und lass’ wieder von Dir hören - bzw. lesen :-)
Cora