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Re: @ Hi Kiki ;-)

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Geschrieben von gecki am 26. Juli 2006, 10:43
Als Antwort auf: Re: @ Hi Kiki ;-) geschrieben von Kiki

Liebe Kiki,

>Am Sonntag haben wir eine kleine Engelskerze , die ich Weihnachten von einem sehr guten Freund geschenkt bekommen habe, angezündet und an unser kleines Mäuschen gedacht, das theoretisch an diesem Tag geboren werden sollte. Da habe ich gemerkt, dass ich noch ganz schön traurig und seelisch noch nicht wieder ganz bei mir angekommen bin. In diesem Moment hatte ich seit ein paar Monaten zum ersten Mal wieder das Gefühl , dass es vielleicht auch besser wäre, wenn das mit dem Wieder-schwanger-werden noch ein bisschen dauern würde...

Auch ich kenne die Situation. Ich hatte, wie Du evtl schoh mitgelesen hast, letztes Jahr im Mai einen Abgang. Der Geburtstermin wäre der 25. Oktober 05 gewesen. Ich dachte so im Juli/August 05 "wow wie gut ich das weggesteckt habe!" - Pustekuchen. Als dann der 25. Oktober immer näher kam gings mit meiner Stimmung immer weiter bergab. Dazu kam dann auch noch, daß ich grad wieder Schwanger geworden bin und aufgrund eines Hämatoms Blutungen hatte. Nun der 25. Oktober war dann wirklich kein leichter Tag. v.a. meine Umgebung (bis auf meinen Mann) dachten ja überhaupt nicht daran, daß es nun d e r Tag war. Wenn ich mit jemandem darüber gesprochen habe bekam ich als Antwort nur "wahrscheinlich wär das Baby eh nicht am errechneten Termin gekommen". Dieser Satz ist wie Du sicherlich verstehen kannst in dieser Situation wenig hilfreich. Meine Großcousine hat dann am 26.Okt entbunden und ich war nur heilfroh, daß deren Tochter nicht an "meinem Termin" zur Welt gekommen ist, denn der Tag gehört irgendwie nur uns. Ich weiß das hört sich blöd an.
Am 30. Oktober hatte ich dann den 2. Abgang. Ich war wieder unheimlich traurig, aber auch wenn es Dich jetzt vielleicht erstaunt irgendwie erleichtert, daß die Natur sich entschieden hat. Ich muß vielleicht zum Verständins dazu sagen, daß ich da schon ca. 3-4 Wochen Blutungen hatte, ganz am Anfang der SS stand und auch immer ein ungutes Gefühl dabei hatte auch wenn ich mir das Kind doch so sehr gewünscht hatte.
Danach kam eine harte Zeit. Ein Segen, daß unsere Kleine mich doch immer wieder aufgeheitert hat. Denn ohne sie hätte ich mich wahrscheinlich total gehen lassen. Ich hatte wirklich zu absolut nichts Lust. Ich habe dann im Dez eine Psychotherapie angefangen. Und im Nachhinein muß ich sagen das hat mir richtig gut getan. Klar hatte ich meine Bedenken und Zweifel, denn hier in Deutschland ist die Volksmeinung zur Psychterapie ähnlich wie zu Verrückten.
Ich habe dann mit Hilfe meines Therapeuten versucht dei Erlebnisse ins Längzeitgedächtnis zu transportieren, denn das Geschehene war immer noch so präsent als wäre es erst gestern oder letzte Woche gewesen. Die Termine einmal die Woche waren unendlich wichtig für mich, denn das Gespräch mit den Therapeuten war ganz anders als die Gespräche mit meinem Mann oder meiner Familie oder Freunden und er hat mir eine Menge Denkanstoße gegeben. Wobei ja die wenigsten nach 2-3 Monaten überhaupt noch danach fragen, wie es einem geht.
Ende Jan 06 hat mein Therapeut dann meine Termin 14 tägig ausgemacht. Ich dachte mit dabei nichts, bis ich Ende Februar merkte, daß es mir wieder so gut geht, daß ich die Gespräche mit ihm nicht vermisse. Ich habe die Therapie dann beendet, aber den Deal mit ihm, daß ich wenn ich Schwanger werde jederzeit bei ihm anrufen kann und einen Termin kriege, da es ja sein kann, daß mich meine Verlustängste dann wieder einholen.
Jetzt am 9. Juni wäre der Geburtstermin unseres "dritten" Kindes (ich zähle meine Abgänge auch als Kinder mit, denn es sind irgendwie meine Kinder, auch wenn wir sie nicht persönlich kennen gelernt haben, waren sie eine gewisse Zeit mit uns) gewesen. Ich habe auch daran gedacht, aber es war leichter, denn ich habe eine Gewisse Distanz zu den Ereignissen aufgebaut.
Ich möchte damit sagen, das Erlebte können wir nicht Rückgängig machen. Wir sollten es auch nicht vergessen, denn es gehört zu unserem Leben. Wir sollten uns schon bewust an unsere Kinder erinnern und ihnen ihren Platz in unserem Herzen lassen.

Damals nach meinem 2. Abgang hat eine befreundete Hebamme gesagt, daß ich mir Zeit lassen soll. Mindestens ein Jahr. Ich war schockiert, denn ich wollte ja jetzt ein Kind und ein Jahr hört sich immer so unendlich Lange an. Mir war da nur klar, daß ich nicht geleich wieder schwanger werden wollte, sondern mir und meinem Körper erst etwas Zeit zum verarbeiten und erholen lassen wollte. Ich wollte mir da auch noch nicht über das wann Gedanken machen - hatte aich ja noch die 3 Monate empfohlene "Schonfrist". Danach hatten wir einen Urlaub gebucht für Anfang Juni. Also haben wir beschlossen die Sache in Ruhe anzusgehen und erst mal bis nach dem Urlaub abzuwarten. So, und nun ist nach dem Urlaub...

Vielleicht ist Dein Zyklus auch durch den psychischen Stress des Geburtstermins einfach noch nicht ganz so weit und braucht daher einfach noch ein wenig Zeit.

Ich wünsche Dir beim Wohnung oder Häuschen suchen ganz viel Glück und drück Dir fest die Daumen dazu.

Ganz liebe Grüße aus dem Bayerischen Wald nach Alaska.

gecki


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