Hallo Nadine,
dass Deine Temperatur sich so anders verhält, kann vielleicht auch an diesem schönen Sommer liegen.
Ich merke das an mir: ich hatte so gut wie immer eine Tieflage von höchstens 36,4. Als es dieses Frühjahr mal so richtig warm wurde, hat sich diese Linie plötzlich nach oben verschoben.
Die Hochlage schwankt dagegen öfters. Manchmal bleibt sie eher bei 36,7 - in anderen Zyklen eher bei 36,9.
Ich denke, mit der Temperatur im Schlafzimmer kann das schon etwas zu tun haben.
Oder dass Dein ganzer Stoffwechsel einfach auf die Tabletten reagiert.
Ich möchte Dich aber noch etwas anderes fragen, dass wir hier nicht aneinander vorbeireden bzw. -schreiben
Ich hab' nämlich nicht ganz verstanden, was bei Dir im Moment abläuft, bzw. wo im Zyklus Du gerade stehst.
Du hast geschrieben, Du machst schon länger Aufzeichnungen und hast dabei eine Temperaturtieflage so um die 36,2 feststellen können, bis dann ca. am 17. Tag ein Anstieg kam und die Temp. dann auf ca. 36.4 blieb.
Hast Du um den Anstieg herum Schleim beobachten können, der "besser" war als sonst? Also in Richtung klarer, dehnbar usw.?
Wie lange war bei Dir meistens die Zeit, in der die Temperatur auf dem höheren Niveau blieb?
Aus diesen Dingen könnte man nämlich schon einiges ablesen.
Vielleicht kannst Du mal in Deinen Aufzeichnungen nachschauen und die letzten paar Zyklen kurz zusammenfassen. Also ungefähre Temp. im ersten Zyklusteil, Anstieg am wievielten Tag?, Temperatur im zweiten Teil? Wieviele Tage blieb die Temperatur oben? Und hast Du bisher Zervixschleim beobachten können?
Zum laufenden Zyklus möchte ich Dich auch noch gerne etwas fragen:
Du schreibst Du bist am 16. Zyklustag.
Meinst du damit
den 16. Zyklustag --> zu zählen begonnen mit dem ersten Tag der letzten Regel?
oder: den 16. Tag, an dem die Temperatur nach einer vorher tieferen Lage angestiegen ist? (dann müsstest Du aber schon beim ca. 30 Zyklustag sein..)
Ich möchte gerade herausfinden, in welchem Zyklusteil Du bist.
Du schreibst seit 2 Wochen ist die Temp. höher.
Ich schreibe es noch einmal auf, ob ich so richtig verstanden habe:
Du hattest im letzten Zyklus eine Temp.tieflage von 36,2. Dann kam der vermutliche Eisprung, die Temp. stieg an auf 36.4, blieb dort bis zur nächsten Blutung und ist anschliessend auf 36.7 gestiegen.
Du müsstest noch irgendwo in der Zeit vor dem Eisprung sein, da Dein Arzt im Ultraschall noch Follikel sieht.
In diesem Fall wärst Du noch im ersten Zyklusteil.
Hab' ich das so richtig verstanden?
Für den Fall, dass das so war gibt es 2 Möglichkeiten:
1) die Blutung war keine richtige Blutung, der Anstieg ein zweiter Temp.anstieg, wie er bei Schwangerschaften vorkommen kann .
In diesem Fall wärst du schwanger.
Die Möglichkeit scheidet aber aus, weil der Arzt einen Test gemacht hat und weil er heranreifende Follikel im Ultraschall sah.
Bei einer SS reifen keine neuen Follikel mehr.
2. Möglichkeit: Du startest in diesem Zyklus aus irgendwelchen Gründen mit einer höheren Tieflagentemperatur. Vielleicht ist der Sommer dafür zuständig, vielleicht aber auch wirklich die Tabetten. Sie greifen ziemlich in Deinen Hormonhaushalt ein, daher ist es gut möglich, dass Deine Temp. sich tatsächlich verändert.
Ich glaube nicht, dass Aufwachtemp.verschiebungen der Pharmaindustrie so wichtig sind, dass sie sie im Beipackzettel erwähnen.
Wenn Du Deine Kurve nun weiter aufzeichnest, dann wird irgendwann vermutlich ein Anstieg kommen, der noch etwas höher liegt. Dann weisst Du, nun bist Du im 2. Zyklusteil, in der Temp.hochlage.
Vielleicht kannst Du wirklich noch versuchen, die Kurve hereinzustellen.
Die Anmeldung ist sehr einfach, es reicht, wenn Du als Namen "Nadine" angibst. Deine email-adresse erfährt niemand, nichtmal Claudia, die das Programm "verwaltet". Sie dient nur dazu, dass Du direkt vom Server einen Code zur Freischaltung zugesandt bekommst und wird nirgendwo weitergegeben.
Du kannst dann einfach den ersten Tag der letzten Blutung eintragen. Und die Messwerte, die Du hast. Wenn was fehlt, ist es auch ok.
Je mehr Du einträgst, umso aussagefähiger wird die Kurve. Z.B. wäre auch ein Eintrag, wann das Medikament jeweils genommen wurde sinnvoll.
Die Kurve ist zunächst für Dich ganz alleine. Wenn Du möchtest kopierst Du die URL, die dort angegeben wird, und postest sie hierher ins Forum, dann können wir alle Deine Kurve anschauen.
Du kannst sie aber auch nur an bestimmte Personen schicken, wenn Dir das lieber ist.
Eine Hilfe wäre es jedenfalls, wenn man den Verlauf Deines Zyklus mal sehen könnte.
Übrigens, wenn Du zu den Frauen gehörst, die genau einen 28-Tage-Zyklus haben, bist Du wirklich was ganz besonderes. Die wenigsten kommen genau auf 28 Tage und bei den allerwenigsten ist jeder Zyklus gleich lang.
Du brauchst Dir absolut keine Gedanken machen, wenn man am 17. Tag noch keine schönen Follikel sieht. Dann hat Deine Körper beschlossen, sich diesmal - aus irgendwelchen Gründen - mehr Zeit zu lassen als gewöhnlich. Und das ist völlig ok. Wir sind kein Uhrwerk.
Oft reichen dazu kleine Dinge, wie Stress, Krankheit, eine Erkältung, ungewöhnlich viel Hektik im Beruf, Trauer, Sorgen oder andere Aufregungen, aber auch Dinge wie z.B. Umzug oder ein besonderer Urlaub.
Der erste Teil des Zyklus, in dem die Follikel heranreifen bis zum Eisprung kann sehr variabel sein.
Der zweite Teil dagegen ist recht konstant bei 12-16 Tagen.
Und damit gut berechenbar.
Mit langen Zyklen kannst Du genauso gut schwanger werden. Nur dass die Chance halt nicht ganz so oft kommt, wie bei kurzen.
Ebenso mit unterschiedlich langen Zyklen. Das ist kein Grund zu einer Behandlung. Wenn Du gelernt hast, Deine fruchtbare Zeit einzugrenzen, kannst Du auch mit sehr wechselhaften Zyklen locker schwanger werden.
Ein wunderschönes Beispiel ist Antje. Ihr letzter - und noch andauernder Zyklus wurde im ersten Teil sehr lang, bedingt durch Stress und Belastung.
Trotzdem ist sie nun schwanger. Du kannst die Kurve mal anschauen:
Zum Schluss würde ich Dich gerne noch fragen, warum Dir der Arzt zu Clomifen riet.
Nur weil er am 14 Tag noch keinen Follikel sah? Dann wäre ein grosser Teil der Frauen, wohl behandlungsbedürftig, nur weil wir uns nicht immer "lehrbuchmässig" benehmen.
Oder hat er Dich schon über einige Zyklen beobachtet und tatsächlich ernsthafte Probleme bezüglich Eisprung nachweisen können?
Ich schreibe das deshalb, weil ich nämlich selbst schon eine Erfahrung gemacht habe:
ich hatte wirklich nette Zyklen, schöne Tieflage, tolle Schleimphase, Anstieg, prima Hochlage - alles bestens.
Trotzdem wollte mir eine Ärztin Clomifen verschreiben. Mit der Begründung,
"damit der Eisprung besser klappt"....
Hoppla??!! Wo bitte war denn ein Fehler an meinem Eisprung ??!! Sogar im Ultraschall waren jedesmal schöne Follikel zu sehen gewesen.
Leider ist Clomifen so ein Standartversuch der Ärtze. Kostet wenig, macht keine Arbeit und die Frauen haben erstmal für 6 Monate das Gefühl, dass man was für sie tut.
Und manchmal klappt es auch - und wenn es plötzlich deshalb ist, weil man durch die Medikamente gelassener wird - denn man verspricht sich ja Erfolg.
Aber wie Claudia schon sagte, bei schlechtem Spermiogramm, verschlossenen, verklebten oder auch nur verkrampften Eileitern oder einem zu kurzen zweiten Zyklusteil, setzt Du Dich VÖLLIG UMSONST (!) diesem Risiko aus.
Und Du darfst es später, wenn die anderen "Baustellen" vielleicht erst in Ordnung gebracht sind, NICHT WIEDERHOLEN. Diese Möglichkeit ist vorbei und verspielt.
Ausserdem ist Clomifen wirklich nicht ohne.
Claudia hat das Krebsrisiko schon erwähnt. Du kannst aber auch "einfachere" Probleme mit Deinen Eierstöcken bekommen, wie z.B. Zysten (die ja auch nicht gerade toll sind).
Das Risiko von Mehrlingen ist erhöht. usw....
Und was ich auch bedenklich finde: Clomifen wirkt in die nächste Generation.
Zumindest dann, wenn das aus dieser Schwangerschaft kommende Kind ein Mädchen ist.
Es hat ein erhöhtes Risiko in der Pubertät oder im Alter von ca. 20 Jahren an bestimmten Krebsarten zu erkranken.
Solche Sachen erzählt Dir Dein Arzt vermutlich nicht.
Manchen hat Clomifen schon geholfen. Dazu gehört es aber - wenn schon - wirklich nur ganz gezielt eingesetzt. Nicht einfach nur als "netter" Versuch.
Und nur, wenn man sicher ist, der Körper schafft es nicht alleine und es liegen sonst keine Hindernisse vor.
Jahrelanger Kinderwunsch als Grund mag zwar für die Ärzte bequem und auch Routine sein, sollte aber nicht der ganze Grund für solch ein Medikament sein.
So.... :-) jetzt hab' ich viel geschrieben. Auch lange für Dich zum Lesen.
Aber das mit der Clomifenbehandlung war mir einfach sehr wichtig. Die Ärzte sind schnell dabei und mir liegt wirklich viel an einem kritischen Umgang mit diesem Zeug.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du Dich wieder meldest.
Vielleicht können wir Dir tatsächlich auch auf anderen Wegen weiterhelfen.
Nicht nur vielleicht - ich bin mir fast sicher.
Frag' einmal Antje - sie war in einer ähnlichen Situation wie Du. Mit solchen Tabletten in der Schublade. Sie hat ihrem Körper die nötige Zeit gegeben. Nicht durch warten und nichtstun, wie Du es schon probiert hast (und da versteh' ich Dich sehr sehr gut, dass Dir das als verschenkte Zeit vorkommt...),
sondern Durch gezielte natürliche Unterstützung. Jetzt ist sie glücklich schwanger und freut sich auf ihr Baby.
Nur Mut! :-)))
Ganz liebe Grüsse und alles Gute!
Bis bald? :-)
Cora