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An Dori, LauraH. und die anderen...

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Geschrieben von Cora am 30. September 2005, 12:08

... ich möchte mich mal wieder bei Euch melden.

An Dori: Vielen Dank für die lieben Grüsse und das An-mich-denken!!
Ich hab’ immer wieder mal ein kleines bisschen ins Forum ‘reingeschaut und mitbekommen, wie’s Dir geht.
Ich freu’ mich so für Dich, dass es endlich geklappt hat und wünsche Dir von Herzen, dass es mit Deinem SS-Diabetes gut ausgeht und auch sonst in den nächsten Wochen alles gutgeht.

Ich wollte mich schon lang mal bei Dir melden, hab’ auch eine ellenlange email - 2 Std. Arbeit - an Dich geschrieben, dann ein falscher Knopfdruck und alles war weg.
Seither bin ich nicht mehr dazugekommen.

Wir haben im Moment viel Arbeit und wenig Zeit - naja, zum Teil bin ich auch selbst Schuld, wir machen einige Kurse mit, es ist ein richtig vollgestopfter Herbst.
Aber ich geniesse es irgendwo auch, es ist richtig spannend....

Dieses Frühjahr haben wir mal bewusst weniger gemacht, um den ganzen Stress etwas abzubauen, daher war ich auch zunächst nicht mehr im Forum, dann, im April hat es plötzlich, ohne dass wir damit gerechnet haben, “geklappt” !! :-)
(Ungefähr 2 Wochen vor Dir)
Ich war glücklich. Auch wenn der Teststreifen zunächst nur sehr schwach rosa war.
In der 5. Woche kamen leichte Schmierblutungen - anscheinend
auch kein Grund zur Sorge, dann immer wieder so ein leichtes Ziehen auf einer Seite.
Der HCG stieg etwas zu langsam an, und im US konnte meine Ärztin zunächst etwas erahnen, was sich dann leider nicht so richtig bestätigt hat.
Es war ein langes hin und her. Fast täglich Blutabnehmen, einmal in der Gyn-Ambulanz im Krankenhaus, weil die Blutung stärker war, schliesslich war ihr das ganze zu unheimlich und sie hat mich ins Krankenhaus eingewiesen.
Dort dann tagelang das gleiche Spiel: alle möglichen Aussagen von “stimmt was nicht” bis dass doch alles in Ordnung sein könnte und ich mich lediglich verrechnet habe.
?? Ich hab’ in diesem Zyklus leider nur sehr lückenhaft aufgezeichnet, und da fehlte nun der Tag des Temp.anstiegs. Ich konnte die Länge der Hochlage also nur schätzen .Leider.
Das passiert mit nicht mehr :-)
Eine knappe Woche haben wir gebangt, gewartet, HCG-Werte verfolgt und das Kind schliesslich im US gefunden - ca. Ende 7./Anfang 8.SSW -
im linken Eileiter... :-(
Dann ging alles schnell. Ich wurde operiert - per Laparaskopie -
es war bisher nur etwas eingeblutet, mehr war zum Glück noch nicht passiert - sie haben gut auf mich aufgepasst.

Ein paar Tage später ging’s dann heim.
Leider fiel der HCG-Wert dann nicht ordnungsgemäss ab und 1 Woche später fand ich mich wieder im Krankenhaus, zunächst zur Beobachtung, dann stieg der Wert jedoch weiter an, es waren also noch irgendwelche einzelne Restzellen übrig.
Da solche Zellen weiterwachsen und bösartig werden könne (hätte mir gerade noch gefehlt!) bekam ich ein “mildes” Chemotherapeutikum gespritzt, insgesamt 2 mal, im Abstand von 1 Woche.
Leider ist das Zeug nun aber doch so schädlich, dass man danach ein halbes Jahr auf keinen Fall schwanger werden darf.
Und nun warten wir eben dieses halbe Jahr ab, und versuchen das
beste daraus zu machen.
Inzwischen bin ich sogar ein bisschen froh darüber.
Ich merke, dass ich diese Zeit brauche. Ich hätte niemals gedacht, dass die Trauer um unser Kind so lange immer wieder noch hochkommt.
Mit der Zeit wird es nun besser, aber für’s Forum hatte ich bisher einfach keinen Nerv, ich wollte von diesem Thema gerade nichts wissen...

Trotzdem bin ich für diese Zeit dankbar.
Natürlich hätten wir am liebsten zu Weihnachten ein gesundes Kind - Termin wäre der 24.12. gewesen (!).
Wenn ich aber wählen könnte zwischen “gar nie geklappt” und diesem ganzen “Zirkus”, dann würde ich den Zirkus wählen.
Es ist in diesen Wochen - ich war mit Unterbrechungen - den ganzen Mai im Krankenhaus- soviel Gutes, soviel an Segen passiert.
Nicht nur, dass wir ein Kind haben, es nur leider nicht in den Armen halten können.
Trotzdem denke ich, hat es seinen Platz.
Es ist bereits an dem Ziel, zu dem wir alle noch unterwegs sind, und das bereits nach so kurzer Zeit, ohne sich lange durchs Leben plagen zu müssen.
So viele Eltern ziehen jahrelang Kinder gross und begleiten sie noch durchs halbe Leben, und wissen doch nicht, welche Wege sie einmal gehen. Wir wissen, dass unser Kind gut aufgehoben ist.
Auch wenn es ganz schwer ist für uns..
Und wir sind dankbar für diese (meist) wunderschönen ersten Wochen.

Auch sonst kann ich trotz allem ganz viel Gutes an der Geschichte finden. Da waren wertvolle Begegnungen mit vielen lieben Menschen, meinen Krankenhaus-Ärzte-Horror (das wollte ich Dir noch schreiben, Laura) habe ich fast verloren,
Ich habe viel Interessantes mit einer lieben Mitpatientin erlebt, und die Woche mit ihr wurde zu einer der schönsten und lustigsten Wochen meines Lebens, wir haben von morgens bis abends gelacht und haben unsern Klinikaufenthalt in einen Wellness-Urlaub verwandelt, mit schönem Essen, Sonnenbaden im Park und viel Zeit für Spiele und Gespräche oft bis nachts kurz vor halb eins....im Bett waren wir fast nie - hinterher musste ich mich erstmal vom Krankenhaus erholen + ausschlafen :-))

Und manches ist für mich seither neu und anders geworden.
Und was auch eine wunderschöne Erfahrung war, waren die vielen Leute, die uns in dieser Zeit im Gebet getragen haben - nicht umsonst wurde es trotzdem zu einer guten Zeit, für die ich hinterher nun dankbar bin, auch wenn ich es nicht sofort gleich wieder erleben möchte...

Selbst an diesem Chemozeugs finde inzwischen was nützliches:
Diese “Zwangswartezeit” tut mir nun gut, um unser Kind erstmal loslassen zu können, ohne an eine neue SS zu denken.
Wir nehmen uns bewusst Zeit für uns, haben z.B. einen Südamerikanisch-Tanzkurs angefangen usw...
Lauter nette Sachen diesen Herbst - Dinge, die wir schon lang mal probieren wollten, und die mit Kind nicht mehr möglich wären.
Ausserdem hab’ ich im Moment wieder ziemliche Rückenprobleme (seit unserm Urlaub - lange Autofahrt)und nun kann ich das erstmal in Ruhe auskurieren.

Und was dann ist... wir werden seh’n.

Ich höffe, Du bist nicht böse, weil ich mich so lange nicht gemeldet hab'. Ich wollte Dir im Frühjahr noch nicht davon berichten, dass Du Dir keine Sorgen um Deine eigene SS machst...

Hmmmm, jetzt ist es schon so lange gworden.
Laura, ich fange ein neues posting für Dich an, dann wird’s übersichtlicher.

Liebe Grüsse an alle, vor allem an Dich, Dori - und wen ich sonst noch kenne, Kerstin, Dir auch herzlichen Glückwunsch (!)
und natürlich extra Grüsse an Claudia :-)) (Danke für Deine Aufmunterungen!)

Ich hab’ mich auch über die vielen “guten Nachrichten” in der Zwischenzeit gefreut. Das gibt ja eine feine Bildergalerie! :-))


Alles Liebe,
Cora


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