was Du da schreibst, hat mich recht betroffen gemacht. Du sagst, du hast das Gefühl, dass er sich nur Dir zuliebe auf den Kinderwunsch eingelassen hat. Wenn ich es richtig verstanden habe, äussert sich das auch ein wenig darin, dass er fast schon eine "Thermometerallergie" und mit den fruchtbaren Tagen nicht allzuviel am Hut hat.
Wenn er sich wirklich innerlich noch dagegen sträubt, wie Du vermutest, ist es dann sinnvoll fast im "Alleingang" den Kinderwunsch durchzuziehen, und zu hoffen, dass er sich dann schon freuen wird, wenn das Baby erstmal da ist?
Ich weiss nicht, wie sehr die Psyche des Mannes sich auf ihn selbst auswirkt, bezüglich seiner Fruchtbarkeit, aber auf Dich wirkt sie sicher. Du merkst deutlich, dass etwas nicht stimmt, und das wirkt sich auf Dich aus.
Vielleicht kannst Du behutsam dahinterkommen, was ihm Bedenken bereitet.
Vielleicht sind es Sorgen, die leicht zu zerstreuen sind, vielleicht sieht er aber auch Probleme in Eurer Beziehung auf Euch zukommen - wo jetzt ja schon alles etwas schwierig ist, und vielleicht nicht mehr wie am Anfang- obwohl das Kind noch gar nicht da, sondern erst geplant ist.
Dieses "wenn's passieren soll, passiert's auch" hört sich an, als wenn es für Dich etwas zu wenig ist. Bist Du enttäuscht, dass er sich nicht so einsetzt wie Du, obwohl es doch beide angeht?
Von seiner Seite gesehen klingt es für mich einerseits nach dem Wunsch noch keinen Stress daraus zu machen, die Dinge auf sich zukommen zu lassen, anderseits haben Männer tatsächlich oft in diesem Punkt eine viel grössere Gelassenheit als wir Frauen. Klar, sie erleben nicht jeden Monat das auf und ab zwischen Hoffen und Warten und dann das Dilemma, wenn es wieder nichts geworden ist. Vielleicht nehmen sie es deshalb etwas lockerer, weil sie dieses kleine bisschen mehr Abstand dazu haben. Sie sehen alles mit ein bisschen mehr Weite, in einem grösseren zeitlichen Rahmen und mit mehr Geduld.
Mich hat das auch schon oft frustriert und ich hab' es dann als Gleichgültigkeit ausgelegt. Nach dem Motto "er tut nichts dafür, während ich darunter leideund mich so einsetze." In Wahrheit hat es meinen Mann auch belastet, nur geht er gefühlsmässig nicht so extrem mit, bewahrt eher mehr Ruhe und vielleicht ist das auch gut so. Es reicht wenn einer von beiden sich deshalb verrückt macht.
Aber das sind nur so Ideen von mir. Vielleicht habt ihr im Urlaub mal so eine Sternstunde, wo ihr in aller Behutsamkeit miteinander über dieses Thema reden könnt. Ich denke es ist ganz wichtig, dass Dein Mann auch aus vollem Herzen zustimmen kann. Vielleicht findest Du einen Weg, ihn zu verstehen. Aber nimm seine Haltung ernst.
Ich glaub' es ist ganz für Euch gut ohne das Thermometer in den Urlaub zu fahren. Was ist das schon. Ein Zyklus von den vielen, die Du in Deinem Leben noch vor Dir hast. Da verpasst Du nichts. Gönnt Euch eine wunderschöne Zeit zu zweit. Wie jung verliebt. :-) Und vielleicht hilft es, sich mal bewusst einen schönen Abend ohne Herzel-Absichten vorzunehmen. So etwas tut nämlich der Beziehung auch gut.
Einfach zum Verwöhnen, z.B. mit liebevoller Rückenmassage bei Kerzenschein, oder Fussreflexzonen oder,....was dann daraus noch wird, wer weiss,.... aber nichts einplanen :-)
Du wirst es schon richtig machen, Dori, da bin ich sicher.
Und ich wünsch' euch ganz wunderschöne herrliche Urlaubstage.
Alles Liebe Cora