Eine Endometriose liegt dann vor, wenn es an außerhalb der Gebärmutterhöhle liegenden Stellen zu Wachstum von gebärmutterschleimhautartigem Drüsengewebe kommt. Dieses „versprengte Endometrium“ macht die rhythmischen Veränderungen des weiblichen Zyklus im wesentlichen mit und beginnt zur Zeit der Menstruationsblutung ebenfalls zu bluten. Meistens sitzt die Endometriose auf dem Bauchfell, also im Bereich der spiegelglatten Innenauskleidung der Bauchhöhle bzw. der Auflage der inneren Bauchorgane. Endometrioseinseln können auch im Darm, in der Blase, oder im Eileiter lokalisiert sein. Entsprechend kommt es an den Blutungstagen zu teilweise extremen Schmerzzuständen. Durch die wiederholten Blutungen in die Bauchhöhle kann es über Blutgerinnungsvorgänge zu Verwachsungen kommen mit all ihrer Problematik, z.B. Behinderung der Darmpassage, Durchblutungsstörungen infolge fibrinotischer Ummauerung von Blutgefäßen u.a.m.
Bei der Endometriose kommt es häufig, aber sicherlich nicht in allen Fällen vor, dass Kinderwunsch sich nicht erfüllt. Wenn die Betroffenen ihr Problem lösen wollen, dann müssen sie systematisch vorgehen. Dabei kommt eine Analyse der Situation vor dem Therapievorschlag. Die Analyse soll sich keinesfalls auf Befunde (Hormonspiegel, Ultraschall, Bauchspiegelung, Zyklusselbstbeobachtung mit Zervixschleim- und Aufwachtemperaturkurve) und schulmedizinischer Diagnose beschränken. Zur Analyse gehört auch die gedankliche Arbeit, die Zusammenhänge der individuellen Äthiopathogenese zu erfassen, d.h. zu verstehen, wie es im Einzelfall zu dieser für viele schmerzhaften und wegen der Nichterfüllung des Kinderwunsches schmerzlichen Situation kommen konnte.
Erst wenn hier ein Verständnis im ganzheitlichen Sinne erreicht ist, kann unter Mitbeteiligung und Mitverantwortung der Patientin und ihres Mannes die Therapie erfolgversprechend angegangen werden.
Zur Äthiopathogenese: ich selber kenne aus dem Patientenkreis meiner Praxis keine Patientin, mit Endometriose, die nicht über einige Jahre die Pille genommen hat. Somit hat der sich nicht erfüllende Kinderwunsch im allgemeinen und die Endometriose im besonderen anscheinend mit der Einnahme der Pille zu tun. Sicherlich wird das Krankheitsbild der Endometriose auch in alten Gynäkologielehrbüchern beschrieben, es gibt die Krankheit also schon länger als die Pille, aber das Auftreten der Endometriose hat sich meiner Beobachtung nach in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten vervielfacht, wobei mir genaue Zahlen darüber nicht vorliegen.
Aus ganzheitlicher Sicht wird die Endometriose wie folgt erklärt:
Mit der ersten Pille, die eine Frau in ihrem Leben schluckt, hat sie sich bereits die erste Nebenwirkung aquiriert: sobald die künstlichen Pillenhormone ihren Stoffwechsel beeinflussen, hat sie eine „Hormonstörung“. Es ist nachvollziehbar, dass sich manche Gewebe bei einer Hormonstörung anders verhalten, als wenn das Hormonsystem diese Störung nicht erleidet. Bei einer hormonellen Störung im Bereich der Sexualorgane können pathologische Reaktionen auftreten. Ein gewaltsam aus dem natürlichen Rhythmus gebrachtes Sexualhormonsystem kann im Bereich von Darmschleimhaut oder seröser Haut des Peritoneums (Bauchfell) Wachstumspotenzen freisetzen, die in eine ganz andere Richtung gehen, als es die Natur vorgesehen hat (Pluripotenz der Zellen).
Eine ergänzende Erklärung geht von dem jahrtausendealten Wissen der Medizin aus, dass die Menstruationsblutung einen für die Frau wichtigen Reinigungvorgang darstellt. Die moderne Gynäkologie kann dies nicht mehr nachvollziehen und belustigt sich zum Schaden der Frauen über diese „antiquierte Vorstellung“. Ich habe diese Problematik ausführlich in meinem Buch „Das Kontrazeptions-Syndrom – Gesundscheitsschädigung durch die Anti-Baby-Pille“, (Manfred van Treek, Derscheider-Verlag, 128 Seiten, 10,- DM) beschrieben. Die Pille verkürzt die Menstruationsblutung in den weitaus meisten Fällen und schwächt sie zusätzlich ab. Somit ist die von der Natur für die Frau vorgesehene notwendige monatliche Ausleitung vermindert. Auf die Frage, wieso denn Männer eine solche Ausleitung nicht brauchen und was denn in der Schwangerschaft und nach den Wechseljahren ist, will ich hier nicht weiter eingehen. In Bezug auf die Endometriose ist es nun denkbar, dass die Natur aufgrund der Pluripotenz mancher Zelltypen mit der Bildung von Endometriumgewebe an falscher Stelle antwortet, um darüber die monatliche Entgiftung zu verstärken, die der Frau durch die Einnahme der Pille reduziert worden ist. Diese an sich „gut gemeinte“ Reaktion der Natur ist für die Frau, für ihr Befinden und für ihren Kinderwunsch allerdings fatal.
Die ganzheitliche Betrachtung gibt uns nun die Möglichkeit, den „iatrogenen Charakter“ der Endometriose zu erkennen, d.h. diese sehr viel häufiger als früher auftretende Krankheit ist medizingemacht.
Welche Therapie sollte man wählen?
Eine naturheilkundliche Herangehensweise warnt dringend vor den von der Gynäkologie angebotenen Therapien z.B. mit Danazol (Winobanin) und synthetischen Gestagenen. Damit sollen die Hypophyse und infolge dessen die Eierstöcke ausgeschaltet werden, die junge Frau soll in ein über sechs bis zwölf Monate dauerndes künstliches Klimakterium gebracht werden. Dabei wird auch die Monatsblutung ausgeschaltet, das gut gemeinte Ziel ist die Austrocknung der Endometrioseherde. Eine Erfüllung des Kinderwunsches nach Ende dieser Hormontherapie kann die schulmedizinische Gynäkologie keinesfalls garantieren. Das Problem der nicht eintretenden Schwangerschaft wird nach Ende dieses Therapieversuches in vielen Fällen weiterbestehen. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Hormonstörung ist fortgesetzt und sogar verkompliziert worden und die Giftretention hat sich infolge der bis zu einem Jahr überhaupt nicht mehr stattfindenden monatlichen Reinigungsblutung enorm verstärkt. Die depressiven Nebenwirkungen der leicht vermännlichend und anabol wirkenden Hormone dieses Therapieschemas bringen die Frau mit ihrem frustrierten Kinderwunsch in zusätzliche Bedrängnis.
Wie kann nun aus ganzheitlicher Sicht der Ursache der Erkrankung entsprechend und sinnvoll vorgegangen werden?
Als erstes sollte die betroffene Endometriosepatientin eine Bereitschaft zur Mitverantwortung bei der Therapie aufbauen. Dies kann durch eine gewissenhafte Zyklusbeobachtung nach den Regeln der Natürlichen Empfängnisregelung geschehen. Dadurch kann die Patientin selbst und jeder gutwillige und mit der Materie vertraute Arzt erkennen, ob von der hormonellen Zyklussteuerung her alles in Ordnung ist. Teure Hormonuntersuchungen sind meistens entbehrlich, wenn ein klassischer Temperaturkurvenverlauf mit Tieflage und ausreichend langer Hochlage sowie ein typisches Zervixschleimmuster vorliegen. Es sollten aber ausschließlich die Zyklusblätter des Institutes für Natürliche Empfängnisregelung verwendet werden, welche sich bereits millionenfach bewährt haben.
Dann muss die „Reinigung“ nachgeholt werden, die möglicherweise in den Jahren vorher durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille verhindert worden ist. Dies kann durch regelmäßige Reinigungsaderlässe nach den Regeln der Heiligen Hildegard von Bingen geschehen. Es handelt sich hierbei nicht um große und schwächende Aderlässe, sondern um kleine Blutentnahmen von 50 bis 80 ml Volumen. In den 900 Jahre alten medizinischen Schriften Hildegards finden sich erstaunlich viele gynäkologische Angaben und Hinweise zur normalen und gestörten Menstruation und dadurch gegebenenfalls hervorgerufener Krankheit.
Andere Formen der Reinigung mittels blutentziehender Maßnahmen sind die blutige Schröpfkopfbehandlung und die Blutegeltherapie (letztere nicht geeignet für zarte Gemüter mit niedriger Ekelschwelle).
Im Bereich der Endometriose und des die Herde umgebenden Gewebes kommt es immer zu mehr oder weniger ausgeprägten Entzündungen. Mit jeder Entzündung sind aber fibrinausschwitzende Gerinnungsvorgänge verbunden, welche postentzündlich zu narbigen Verhärtungen mit bestehen bleibenden Schmerzen und Funktionsstörungen führen können. Somit sollten fibrinolytische Enzyme möglicherweise auch langfristig gegeben werden. Am wirkungsvollsten ist das Bromelain (Präparate: Bromelain POS Tbl oder Mucozym Tbl), ein Enzym, welches aus der unreifen Ananasfrucht gewonnen wird. Es wirkt abschwellend, entzündungshemmend und durchblutungsverbessernd. Auch Phlogenzym bewährt sich gut, hierin ist die Bromelainkonzentration geringer, es ist aber ein zusätzliches tierisches Enzym, nämlich Trypsin enthalten. Phlogenzym enthält fernerhin Rutoside, das sind gefäßwandstabilisierende Wirkstoffe pflanzlicher Herkunft. Die Enzympräparate werden von der Naturheilkunde mit gutem Erfolg bei allen Entzündungen der Atemwege eingesetzt, also bei Bronchitis, Pneumonie, Pharyngitis, Tonsillitits und Sinusitis. Auch bei Gewebeentzündungen, Abszessen und Phlegmonen. Bei allen Verletzungen, Quetschungen, Zerrungen, Prellungen und Schnittverletzungen wird die Heilung begünstigt und beschleunigt. Sie sollten in der Behandlung der Endometriose keinesfalls fehlen.
Chronische Erkrankungen entzündlicher oder nicht entzündlicher Natur können Ausdruck eines Zink- oder Selenmangels sein. Bei der Zinkgabe sollte aber wie bei allen Mineralstoffgaben darauf geachtet werden, dass das entsprechende Mineralsalz der Spargelsäure, also ein „Aspartat“ gegeben wird. Alternativ ein „Orotat“, das Mineralsalz der Kleesäure (Präparate: Unizink 50 oder Zinkorotat 20).
Wenn die Endometriose mit deutlichen Zyklusunregelmäßigkeiten verbunden ist, dann sollten diese zusätzlich mit einem Agnus-castus-Präparat (Präparat: z.B. Agnucaston) behandelt werden. Fernerhin könnte ein Magnesiummangel für die Zyklusstörung mit verantwortlich sein. Auch hier ist wieder ein Aspartat zu wählen (Präparat: Magnesiocard oder Magnesium-loges Kautabletten).
Sehr gute Erfahrungen soll es bei der Endometriosebehandlung durch die klassische Homöopathie nach Samuel Hahnemann geben. Hier habe ich aber keine eigenen Erfahrungen. Bei der klassischen Homöopathie wird die „Gesamtheit der Symptome“ aufgenommen und diesen entsprechend wird das optimale Arzneimittel nach einem speziellen Verfahren „repertorisiert“ (herausgefunden aus Tausende von Symptomen und Arzneimitteln umfassenden Listen). Bei der homöopathischen Behandlung der Endometriose spielen nicht nur zyklusbezogenen Symptome eine Rolle, sondern es werden auch Allgemeinsymptome, psychische Reaktionen und Befindlichkeiten, Trauminhalte und Vorlieben beim Essen und Trinken abgefragt und mit berücksichtigt.
Eine Weinheimer Privatärztin, die sowohl Gynäkologin als auch Ärztin für Homöopathie und Naturheilverfahren ist, beherrscht diese Methode sehr gut. Sie ist eine Schülerin des berühmten griechischen Homöopathen Vithoulkas. Aus standesrechtlichen Gründen darf ich ihren Namen hier nicht nennen, wer Interesse hat, möge mir eine Mail schicken, dann werde ich die Adresse mitteilen.
Ich hoffe, ich habe mit den vorstehenden Ausführungen für betroffene Frauen und Paare einige Anregungen geben können, Anregungen auch zu dem mutigen Schritt weg von der herkömmlichen Gynäkologie, die in so vielen Fällen für den unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich ist.
Ich möchte aber davor warnen, ein Kind mit den Möglichkeiten medizinisch assistierter Zeugung, insbesondere der In-Vitro-Fertilisation, erzwingen zu wollen. Auf meiner Webseite www.medizinkritik.de habe ich in zwei Beiträgen Krankheitsschicksale von Frauen geschildert, die sich der IVF unterworfen haben. Es sollten sich alle Frauen bewusst sein, was sie tun, wenn sie Fortpflanzungsmedizinern ihre unbefruchteten Eier oder ihre Embryonen überlassen. Fortpflanzungsmedizin ist ein Geschäft und die Embryonenforschung ist eine gewissen- und verantwortungslose Entartung materialistischer Medizin, die, sollte sie sich tatsächlich durchsetzen, die Summe der Krankheitszustände gewaltig vermehren wird.
Auf meiner Webseite ist außerdem ein Link auf die Webseite der englischen Organisation Foresight, welche Ursachen und Hintergründe der Sterilität erforscht und natürliche Therapien zu ihrer Überwindung anbietet. In einem der Bücher dieser Organisation werden noch viele weitere Hinweise zu einer natürlichen und menschengerechten Therapie gegeben. Das Buch hat den Titel: „Planning for a Healthy Baby“, es ist auf meiner Webseite unter den Literaturempfehlungen zu finden.
Manfred van Treek, Arzt für Naturheilkunde und Umweltmedizin, 68519 Vierheim.
e-mail: redaktion@medizinkritik.de.
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>hallo,leide schon seit ca. 10 jahren unter endometriose.als sie bei mir festgestellt wurde,war es leider schon zu spät und ich mußte operiert werden.mitlerweilen hab ich schon die 2. operation hinter mir und der kinderwunsch hat sich bis jetzt noch nicht eingestellt.liebe grüße laura