Hallo Lilly!
Uh - Du stellst Fragen und das wo ich heute völlig erledigt bin (wir sind 10 km marschiert... eigentlich nichts, aber ich bin so faul wie Claudia :-) und zur Zeit ganz untrainiert - jetzt tut mir aber auch wirklich ALLES weh...)
>wenn ich mir das so durchlese, stimmt mich das wirklich traurig. Glaube hin, Glaube her. Ich kann es trotzdem einfach nicht verstehen. Erst gestern sind Uwe und ich mit dem Auto an einer Bushaltestelle vorbeigefahren, wo ein Mann aus der sozialen Schicht mit ner pulle Bier in der Hand, seiner Frau und seinem Kind (schätzungsweise 2 Jahre alt) stand. Weißt Du, das sind Momente in denen ich mich ernsthaft frage "was hat sich hier der liebe Gott dabei gedacht???" Ich könnte Heulen, wenn ich mir das arme Kind anschaue, wie sich die Eltern "besaufen" und das Kind auf der Bank sitzt und zuschaut. Ist das fair? Tut mir leid, aber ich verstehe den Sinn und die Welt hier nicht! Es gibt so viele kinderlose Paare, die sich seenlichst ein Kind wünschen. Warum nur ist diese Welt so ungerecht?
Oh, was ist in dieser Welt schon wirklich gerecht? Und für die meisten Ungerechtigkeiten sind wir vermutlich selber (bzw. gegenseitig) verantwortlich...
Ich denke auch oft, wieviel ganz junge Mädels mit Kindern gibt es, und sie wollen sie nicht haben, während andere soooooo lange warten...
Da gehört sicher auch viel eigene Verantwortung dazu. Aber ein Beispiel beschäftigt mich trotzdem immer wieder. Eine Freundin mit 2 Kindern, lebt inzwischen getrennt von ihrem Mann, hat bei beiden überlegt, ob sie sie überhaupt haben will und trotzdem ist es - da bin ich sicher - gut dass sie da sind. Das weisst Du auch bei dem Paar, das ihr gesehen habt, nicht, ob das Kind nicht doch vielleicht wichtig ist an seinem Platz. Ob die Eltern das so wahrnehmen und was sie daraus machen, dafür haben sie die Verantwortung.
Vielleicht hört sich das etwas hart an, aber ich denke auch andersherum kann es genauso sein. Vielleicht ist es wichtig für uns, im Moment keine Kinder zu haben, auch wenn wir erst Jahre später verstehen, warum.
Ich denke da auch an das KÃnd. Ob es 5 Jahre früher oder später auf die Welt kommt, wäre für die Eltern vielleicht relativ egal, aber für das Kind - und es ist schliesslich SEIN Leben, ist es wichtig. Wäre ich 5 Jahre später geboren, wäre ich mit anderen Freunden, usw. aufgewachsen, hätte sicher auch nie meinen Mann getroffen...
Das sind jetzt alles so Spekulationen, aber für mich zeigt es, wieviele Zusammenhänge es in dieser Welt gibt, wieviele Verkettungen und "Zufälle" über Jahre hinweg, über die WIR niemals die Übersicht hätten und da ist es schön loszulassen und zu vertrauen, dass es einen gibt, der - wenn ich Ihn auch lasse - diese Fäden zusammenbringt und zwar so, dass es optimal für mich ist.
Und dieses Vertrauen habe ich, weil ich das mein ganzes Leben schon so erfahren habe. Ich habe schon soviel Seltsames erlebt, auch im Zusammenhang mit Beruf und mit meinem Mann - zB. die Wege, wie wir einander gefunden haben. Es ist wirklich sowas wie ein roter Faden da, der durch mein Leben läuft, nur sieht man ihn oft erst Jahre später.
Wenn ich darüber nachdenke, was passiert wäre, wenn ich alles sofort oder so bekommen hätte, wie ich darum gebetet habe, dann wird mir ganz schlecht - und da bin ich froh, dass Gott in gewisser Weise "eigensinnig" war und mir nicht meinen Willen gelassen hat.
Oft ist es dann besser oder auch anders gekommen, als ich es mir ausgemalt und gewünscht hatte und es war hervorragend so. Nur wenn man drinsteckt, sieht man es oft anders und Geduld gehört nicht gerade zu meinen Stärken...;-)
Wenn ich es genau überlege, bin ich sogar froh, jetzt NICHT schon Schulkinder zu haben - wie es gut sein könnte. Wir haben recht schnell geheiratet und die Zeit zu zweit allein war wirklich gut für uns auch für die Arbeit und andere Dinge war es wichtig und in Ordnung so - nachträglich gesehen. Leider hab' ich die Zeit nie so ganz geniessen können, weil ich immer auf den Kinderwunsch fixiert war - eigentlich schade.
Und auch viele wertvolle Begegnungen wären nicht gewesen ohne diese Situation.
>Leider habe ich Deine Geschichte nicht so ganz im Kopf. Sorry, ich werde alt und vergesslich. Ich weiss nur, dass Ihr schon länger übt und Ihr allerlei Dinge unternehmt und Du Dich wirklich bestens auskennst. Trotzdem würde es mich interessieren, was der Arzt zu Eurer Situation sagt? Ich nehme an, Ihr habt Euch bestimmt schon untersuchen lassen. Tut mir leid, aber ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern. Du hast es bestimmt schon mal hier im Forum geschrieben. Habt Ihr evtl. schon mal an Adoption gedacht?
Wir sind seit 8,5 Jahren verheiratet und "üben" (eigentlich ein unpassendes Wort) auch schon so lange. Am Anfang dachte ich mir noch nicht viel dabei. Nach ca. 2 Jahren waren wir bei Ärzten. Mit frustrierendem Ergebnis. Mein Hormonspiegel war völlig durcheinander (von der Pille? Stress? keine Ahnung), ich musste Cortison und sonstige Hämmer schlucken, nach einem halben Jahr hab' ich mich dann geweigert und es abgesetzt und siehe da, bei einer Kontrolle 1 Jahr? oder länger? später, bei einer anderen Ärztin, war alles bestens.
Leider war das Spermiogramm recht schlecht und daran liess sich auch nichts ändern, also wollten sie uns zur IVF schicken. Das war erstmal ein Schock. Wir haben dann wirklich ein gutes Jahr dran herumüberlegt und uns schliesslich bewusst dagegen entschieden - worüber ich nun wirklich froh bin.
So ging es auf und ab, ohne Ergebnis. Vor ca. 1,5 Jahren hat mich eine Bekannte auf die natürliche Empfängnisregelung von Prof. Rötzer hingewiesen. Manches kannte ich schon, aber ganz vieles war auch neu. Und vor ca. einem Jahr bin ich hier auf dieser Internetseite von Peter mit dem Forum gelandet. Seither hab' ich unheimlich viel dazugelernt, Dinge, die einem eben sonst kein Arzt erzählt. Mit Mönchspfeffer konnte ich meine zu kurze Hochlage ordentlich hinbekommen, auch wurden die Zyklen regelmässiger und kürzer.
Ab dem Sommer (seltsamerweise nach einer Fahrt nach Lourdes!?) kam dann plötzlich ganz viel ins Rollen. Wir sind doch noch einmal zum Urologen, der hat uns auf einen ganz neuen Test hingewiesen mit dem man Mycoplasmen sicherer "fangen" kann (waren bisher sehr schwer nachweisbar - und so eine Infektion läuft versteckt ab), es waren wirklich welche da und die wurden dann erfolgreich bekämpft. Gleichzeitig bin ich auf das Foresight-Konzept gestossen, das auch mit gesunder + natürlicher Empfängnis+ SS zutun hat. Wir haben dann angefangen Stück für Stück auf Bio umzustellen (Essen u. Kosmetikartikel usw) und Lebensmittelzusatzstoffe zu vermeiden (von denen ja bekannt ist, dass sie die Fruchtbarkeit schädigen können) Und siehe da...
... 3 Monate nach der Behandlung wegen Mycoplasmen wurde das Spermiogramm besser (ein Herstellungszyklus beim Mann hat 72 Tage) und noch ein bisschen später, Ende Dezember - ich schiebe das auf die ganzen Umstellungen - war es sogar recht ordentlich ("damit können sie ohne weiteres Vater werden").
Und nun nachdem das meiste passt, fangen wir mit den Berechnungen nochmal neu an - wie wenn wir am Anfang des "Übens" wären - und gönnen uns die Zeit, die alle anderen die erst anfangen auch haben, nämlich mindestens ein halbes Jahr.
So gerechnet, wär' das für mich jetzt der 2. Zyklus unter neuen Voraussetzungen und damit liegen wir doch ganz gut im Rennen, oder?
An eine Adoption hatte bisher eher mein Mann gedacht, ich glaube ich will nicht einfach nur unbedingt Kinder, sondern schon am liebsten welche von UNS.
Und leider, das haben wir jetzt schon bei Bekannten mitgekriegt steckt auch ein enormer Aufwand in dem ganzen Verfahren...
Nein, nein, wir warten mal schön ab, was sich die nächste Zeit tut und irgendwie hab' ich einfach die Zuversicht, dass es noch klappen wird.
(und dann kriegst Du die restlichen Tropfen, wenn Du sie dann noch brauchst ;-) )
So, das war jetzt lang. Jetzt hab' ich bald viereckige Augen vor lauter gucken und schreiben. Vielleicht sollte ich jetzt doch lieber zu meinem Schätzlein sausen...
>Liebe Grüße
>Lilly
Auch liebe Grüsse und alles Gute Dir! (Mich freut das so für Dich, dass die Schmierblutungen mal weg sind!)
Gute Nacht noch !
Cora