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Re: Hilfe! Hab langsam keine Lust mehr!

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Geschrieben von Cora am 20. Jänner 2004, 19:34
Als Antwort auf: Hilfe! Hab langsam keine Lust mehr! geschrieben von Bini

Hallo Bini!

Schön, dass Du wieder da bist!

Lass die Ohren nicht hängen!
Ich möchte Euch wirklich Mut machen!

Ich kenn' den ganzen "Spass" auch ziemlich gut.
Nachdem's nach 2 Jahren nicht funktioniert hat, haben wir auch Ärzte aufgesucht,
Spermiogramme wurden seither öfter gemacht, zwischendrin waren mal 2 Jahre Pause, weil wir irgendwo einfach genug hatten.
Und das jetzt fast 7 Jahre lang.
Meistens waren die Ergebnisse ähnlich schlecht, wie bei Euch. Manchmal besser. Und inzwischen ist es recht gut geworden. Was genau der Grund ist, kann ich nicht sicher sagen, aber ich möchte Dir meine Beobachtungen mitteilen, vielleicht hilft Euch das.
Ganz wichtig ist allerdings auch, den Test unter den richtigen Bedingungen zu machen:
ca. 5 Tage Enthaltsamkeit, vorher nicht mit Seife waschen(tötet Spermien),
und den Behälter beim Transport zur Praxis körperwarm (z.B. Hosentasche) halten und mögl. innerhalb von 20 min. spätestens 30 min. dort abgeben.

Bessere Ergebnisse gab es in einer Zeit als mein Mann über mehrere Monate hinweg Oxylyc (ein freiverkäufliches Präparat aus der Apotheke mit Vit.C, E, Lycopin..., das auch freie Radikale unschädlich macht - gut bei Schadstoffbelastung) eingenommen hat und regelmässig (mögl. 2x, sonst 1x tägl. kalt geduscht (ab Leiste abwärts) hat.

Ganz mies, nämlich mit "0" fiel der Test nach einem heissen Bad am Vortag aus
(das sollte man, glaub' ich - nagel mich aber nicht fest- sogar 10 Tage vorher meiden) Und mein Mann ist leider ein begeisterter Heiß-Bader....

Überhaupt schadet zuviel Wärme immer. Deshalb ist auch weite Kleidung nützlich, Autositzheizung vermeiden, evtl. so eine Perlenunterlage im Auto ist für den Sommer gut.... , keine exzessiven Saunagänge usw


Was eine Veränderung gebracht hat, war der Fund von Mycoplasmen. Unser Urologe hatte einen neuen Test, den er in der Praxis machen kann. Das Problem bei den Dingern ist nämlich, dass sie auf dem Weg ins Labor häufig kaputt gehen und deshalb schwer zu fassen sind. Da gibt es dann viele falsch-negative Tests.
Mit dem neuen Test (den noch nicht so viele Ärzte haben), hat man die Mycoplasmen entdeckt (die machen nämlich meistens nicht mal Symptome) und nach 5 Tagen mit einem bestimmten Antibiotikum war der Fall erledigt.

Solch eine versteckte Infektion kann den Körper dazu bringen Antikörper zu bilden und ausser dem "Feind" eben gleich noch die Spermien "totzuschlagen" -
und bei der Frau das gleiche - da sind dann, glaub ich Antikörper im Zervixschleim - denn es sind ja immer beide betroffen.

Was mann auch noch testen kann: Ob der Mann Antikörper gegen seine eigenen Spermien bildet (MAR-Test). Da gibt es seit kurzem auch viel Neues.
In welcher Ecke Deutschlands(?) bist Du ungefähr daheim?

Seit Herbst ging's bei uns deutlich aufwärts.
Ausser der Mykoplasmen-Bekämpfungs-Aktion im Sommer haben wir noch folgendes versucht:
Wir haben nach und nach unser Essen auf Bio umgestellt. Zumindest, wo es möglich war - und da geht viel ;-) !
Und (ganz wichtig!) Lebensmittelzusatzstoffe (sie haben nachgewiesene Auswirkung auf die Fruchtbarkeit) vermieden.
Also möglichst viel naturbelassene Nahrung.
Zu den Zusatzstoffen gehören ja eine ganze Menge, nicht nur Glutamat usw...
Und es ist interessant, mal seine Vorräte durchzuforsten und nachzulesen, was so auf den Verpackungen draufsteht und nebenbei - was drin ist, das sie nicht deklarieren müssen...
In dieser Beziehung reagiert sicher jeder unterschiedlich, dem einen macht es kaum was aus, bei einem anderen, der vielleicht schon ungünstigere Voraussetzungen hat, kann es ausschlaggebend sein.

Zusätzlich haben wir die Kosmetikartikel vom Duschgel/Shampoo, Cremes bis eigentlich fast alles auch auf Bio umgestellt.

Die ganze Aktion ist zwar zunächst mal teurer, aber man kann auch da gute Quellen ausfindig machen und der Witz - und interessante Nebeneffekt ist: seither waren wir eigentlich nicht mehr krank - spart also (die bisher enormen)
Apothekenkosten. (Und der Erfolg ist es am Ende doch wert!)

B12 ist übrigens auch noch wichtig für die Spermienproduktion und auch mit Zink und Gingseng kann man unterstützen.

Und natürlich "unser" gutes altes Magnesium- das ist nicht nur für Dich hilfreich, sondern auch für den Mann (ist nämlich auch gut gegen Auswirkungen des Stress)

(Zink ist notwenig für die Spermaproduktion, Magnesium u. Kalium für die Motilität der Spermien, Vit. C schützt das Sperma vor dem Verklumpen)

Und ;-)) Schadstoffe aller Art meíden: Umweltgifte, Schadstoffe in Reinigern, Chemikalien... aber auch Rauchen. Auch Alkohol und Kaffee sollten ziemlich reduziert werden.

Hört sich jetzt nach gaaaanz viel Arbeit an (die Liste ist übrigens noch ausbaufähig..) ;-)

Aber Du siehst, man kann jede Menge tun. Ich hab' das auch erst im Sommer erfahren und seither sind wir eifrig dabei und erledigen auch ganz brav unsere Hausaufgaben und siehe da - das letzte (ungefähre) Zitat unseres Urologen: "Mit diesem Spermiogramm können sie gut Vater werden"


Allerdings müsst ihr daran denken, das ein Zyklus beim Mann knappe 3 Monate dauert. Also Geduld, es dauert eine Weile bis sich das Ergebnis
verbessert! Wir haben nach ca. 5 Monate jetzt diese Verbesserung erreicht.
(und das trotz extrem viel Stress beruflich!!)

Was auch noch interessant war: Der letzte Test war (hat sich irgendwie so ergeben) nach 8 Tagen Enthaltsamkeit - das hat sich dann auch tatsächlich in der Spermiendichte gezeigt.
Also manchmal ist, eine Weile warten, wirklich hilfreich.


Mit einer IVFund/oder ICSI wollten auch wir uns ganz bewußt n i c h t anfreunden. Ich kann Euch da gut verstehn.
An Eurer Stelle würd ich mir nochmal etwas Zeit gönnen, verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung probieren und wenn sich bis zum Sommer nichts ändert, dann erst wieder über weitere Schritte nachdenken.

Als Tipp möcht ich Euch auch noch das Foresight- Konzept empfehlen (s. auch Buch “der neue Empfängnisplaner" von Helen Caton) Es hatte 86 % Erfolg in einer Studie mit Paaren, die schon bis zu 10 Jahren als unfruchtbar galten.
(Da sind die Dinge zur Zyklusbeobachtung, wie wir sie hier lernen mit drin, aber auch viel zur Ernährung, Schadstoffe, Infektionen, Entspannung/Stress, Bewegung usw... zur Verbesserung der Fruchtbarkeit und gesunden Empfängnis + gesundes Baby auf natürlichen Wegen)

Lasst euch also nicht entmutigen - man kann viel mehr tun, als man zunächst denkt und bei uns hat es wirklich genützt - jetzt hoffe ich natürlich dass sich auch bald mal ein Erfolg einstellt.... Aber wer kann das schon sagen.
Wie Peter auf seiner Homepage schreibt "Kinder sind ein Geschenk Gottes" und vielleicht ist es oft wirklich gut, dass letztlich nicht WIR wirklich bestimmen können, wann wir sie bekommen.

Ich wünsch Euch alles Gute! Und Dir auch gesundheitlich, wenn Du erst 2002 so grosse Probleme hattest.
Und viel Geduld!! ;-)

Melde Dich doch bald wieder, wie es Euch ergangen ist!

Ganz liebe, herzliche Grüsse,
Cora


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