>Meinst du, das kann von der Pille kommen (9 Jahre geschluckt)?
Ja, durchaus. Du hast 9 Jahre lang Deinen Körper sozusagen aufs Abstellgleis geschoben. Er musste nichts tun, er durfte nichts tun. Tja, und da verlernt man so einiges. Und das braucht seine Zeit, bis das alles wieder so läuft, wie es soll. Natürlich gibts auch Frauen, die die Umstellung locker verkraften, aber es gibt immer mehr, die damit kämpfen, wieder einen normalen Zyklus zu bekommen.
>Oder liegts eher am fortgeschrittenen Alter (32)?
Nein, das Alter ist nicht der Faktor. Das ist schon die Pille.
>Wenn es die Pille
>wäre, fände ich das ein starkes Stück, wenn einem das keiner vorher sagt, dass
>so etwas eine mögliche Folge sein kann!
Mal ganz ehrlich: Hättest Du es geglaubt, wenn es Dir jemand gesagt hätte?
Es ist doch richtig bequem, jeden Tag ein Pülverchen runterzuspülen und sich um nichts kümmern zu müssen. Da überhört man schon leicht mahnende Worte. Und selbst wenn jemand etwas über mögliche Nebenwirkungen sagt, dann trifft es doch eigentlich immer die anderen.
Wenn ich mit Frauen, die die Pille nehmen, rede, dann ist das so gut wie sinnlos. Sie sind so überzeugt davon, dass sie das Beste tun und wollen auch nichts anderes hören. Die Pille zu nehmen gehört heute so "dazu" wie ein Handy, ein Auto, ein Fernsehgerät.
Aussteiger ohne Auto und ohne Pille sind einfach nicht gefragt.
>Ich habe jetzt am 9. September einen FA-Termin (den ersten seit Absetzen der
>Pille), das ist dann ca. 1-1 1/2 Wochen nach dem ES (habe dieses Mal keinen
>eindeutigen Beginn der Hochlage festgestellt, weil ich so durcheinander
>aufgestanden bin).
Verschiedene Uhrzeiten dürften sich eigentlich nicht auswirken, solange Du unmittelbar nach dem Aufwachen misst.
>Bin jetzt mal gespannt, was sie meint. Ich hoffe, sie vertröstet mich nicht
>mit "einfach abwarten", das macht mich nämlich ganz kirre, zu wissen, das ist
>nicht so wie es sein sollte und man kann irgendwie nichts tun.
Die Pille kann ein halbes Jahr noch nachwirken, aber unter Umständen auch ein ganzes Jahr. Du kannst natürlich jetzt mit der nächsten Chemikeule draufschlagen. Ich bezweifle allerdings, dass das hilft, denn Du gibst dem Körper damit ja wieder nicht die Chance zu zeigen, dass er es noch kann.
So unangenehm das jetzt auch klingt: Ich würde dem Körper Zeit geben, wieder funktionieren zu lernen; eventuell mit natürlichen Mitteln unterstützen.
>Weißt du was darüber, ob Mönchspfeffer was helfen kann? Einmal lese ich
>zyklusregulierend, ein anderes Mal zyklusverkürzend - und verkürzen muß ja nun
>gerade nicht sein, wenn sich die Schleimhaut sowieso nicht richtig aufbaut,
>oder?
Regulierend/Verkürzend in dem Sinne: Der Zyklus besteht aus zwei Teilen: Der Follikelreifungsphase (Temperatur auf niedrigem Niveau) und der Gelbkörperphase (Temperaturhochlage). Bei langen Zyklen verlängert sich der erste Zyklusteil. Das ist nicht tragisch, stört nicht die Fruchtbarkeit, nur die Chance kommt halt nicht so oft. Denn wenn Du eine Zykluslänge von 60 Tagen hast, und jemand anderer hat 30 Tage, dann hatte die andere in derselben Zeit 2 Chancen, während Du nur eine hattest. Ich habe bereits mehrfach gelesen, das Mönchspfeffer hier verkürzt, und zwar den ersten(!) Zyklusteil, also die Follikelreifungsphase, falls diese Zeit zu lange ist.
Und dann gibt es noch ein davon unabhängiges Problem, das nämlich wirklich ein Problem ist: Die Hochphase ist bei manchen Frauen zu kurz. Sie sollte länger als 11 Tage dauern. Wenn sie kürzer ist, reicht die Zeit nicht aus, damit die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter wandern kann und sich dort auch noch einnisten kann. Mönchspfeffer trägt zur Verlängerung der Hochlage bei.
Er wirkt also insgesamt zyklusregulierend.
Du kannst Deinem Körper jetzt etwas Gutes tun, indem Du Mönchspfeffer nimmst und Magnesium. Beides ist bei unregelmäßigem Zyklus empfehlenswert. Und beides sollte man auf jeden Fall über einen längeren Zeitraum hinweg nehmen. Das sind keine und-jetzt-wirken-sie-Pulver, sondern sie unterstützen den Körper und zeigen ihm den Weg in die richtige Richtung.
Magnesium beruhigt übrigens auch, ist also empfehlenswert, wenn im Beruf nicht immer alles tiptop läuft (Stress kann ein massiver Hinderungsgrund bei Kinderwunsch sein!) oder man privat nicht so gelöst-gelassen ist wie nach vier Wochen Urlaub, oder natürlich auch bei Kinderwunsch (auch das ist Stress!).
Du wirst sehen: In wenigen Zyklen hat sich das eingependelt, und Du hast einen wunderschönen Zyklus mit Tieflage, Temperaturanstieg, und dann eine schön ausgeprägte Hochlage. Und dann wird es auch klappen, bestimmt!
Übrigens: Nach der Pille sollte man - wenn möglich - ein halbes Jahr lang möglichst Pause einhalten, bevor man schwanger wird, damit eben die Nachwirkungen alle aus dem Körper heraußen sind. Wenn es also nicht soooo eilig ist, wäre ein bisschen Pause noch gut für den Körper.
Liebe Grüße und alles Gute!
Claudia