Re: Re: Re: Re: Re: SHP und Eisprung

Geschrieben von Claudia am 22. Februar 2009, 11:05
Als Antwort auf: Re: Re: Re: Re: SHP und Eisprung geschrieben von waltraud

Liebe Waltraud!

> Ui, da hast du wohl den nagel auf den kopf getroffen ... aber mit meinen
> endloszyklen ist es mir immer schon schwergefallen, mich als "normale" frau
> zu fühlen und mich selber so anzunehmen und zu lieben, wie ich bin.

Das Schlimme ist, dass wir von "der Gesellschaft" vorgesetzt bekommen, wie wir zu sein haben: Eine Zykluslänge von 28 Tagen, keine Regelschmerzen oder zumindest nicht zeigen, Kinderwunsch ist im ersten Zyklus erfüllt, übers Frausein redet man nicht, ...
Wir hier wissen, dass dem nicht so ist: Auch mit längeren Zyklen bist du kerngesund! Du darfst durchaus deinen Zyklus mitleben und mit-er-leben, beispielsweise durch Zervixschleimbeobachtungen oder eine vergrößerte Brust oder eine sich ändernde Temperatur. Dieses Nicht-über-etwas-reden-dürfen hängt - denke ich - auch damit zusammen, dass "man" eigentlich nichts über den Zyklus weiß. Welche Frau auf der Straße weiß wirklich, was in ihr abläuft und ob das normal ist? Welche Frau kennt Zervixschleim und kann ihn als "gut" oder "weniger gut" einordnen? Welche Frau weiß, warum der BH auf einmal zu klein ist und dann in zwei Wochen doch wieder passt? Und da rede ich nicht einmal noch von den Männern ...
Hier im Forum dürfen wir drüber reden, und hier sollen wir drüber reden. Schluss mit dem In-sich-Hineinfressen. Her mit den Beobachtungen, her mit den Fragen!

Dass dein Zyklus nicht 28 Tage dauert, ist durchaus normal. Die durchschnittliche Zykluslänge liegt übrigens nicht bei 28, sondern drüber! :-)
Und die Zykluslänge, die am häufigsten auftritt, ist 27! :-)
Du siehst also: Nicht einmal die Statistik ist "normal", wenn es nach den Maßstäben der Gesellschaft geht!
Die Gesellschaft legt einfach falsche Maßstäbe an. Es geht nicht darum, dass du einen 28-Tage-Zyklus hast. Eine Bekannte hatte alle vier Wochen punktgenau die Regelblutung. Irgendwann hat sie begonnen, Temperatur zu messen und ist draufgekommen, dass sie 3 Wochen Tieflage hatte und 1 Woche Hochlage. Die Gesellschaft hätte sie für ihren 28-Tage-Zyklus bewundert. Ich hingegen sage, dass sie - zu diesem Zeitpunkt - keine schönen Zyklen hatte, weil die Hochlage viel zu kurz war. 7 Tage Hochlage sind zu kurz, als dass sie mir irgend jemand als "normal" oder gar "schön" verkaufen könnte.
Wir müssen also viel mehr hinter die Kulissen schauen und uns nicht mit dem zufriedengeben, was "man" so sagt.
Und wenn ich mir deinen Zyklus anschaue, dann sieht er bis jetzt gut aus! Du hattest eine Schleimphase, die abgebrochen ist. Ende Jänner hat dich schätzungsweise irgend etwas beschäftigt; vielleicht die Beziehung zu deinen Stiefkindern, vielleicht ein Todefall in der Familie, vielleicht eine berufliche Veränderung, das kann ich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass dein Körper mit der Situation unzufrieden war. Er wollte in dieser Situation sich nicht noch etwas aufhalsen (sprich eine Schwangerschaft); das wäre ihm zu viel geworden. Also hat er das Ganze abgebrochen und hat später - nach einiger Ruhe und tiefem Luftholen - neu gestartet und hat es jetzt in die Hochlage geschafft, hurra! Und wenn du jetzt die Hochlage auf 12 Tage durchhältst (meinetwegen auch 11 Tage), dann gefällt mir dieser Zyklus weit mehr als der oben erwähnte 28-Tage-Zyklus meiner Bekannten!
Es geht nicht darum, im Abstand von 28 Tagen eine Blutung zu produzieren. Es geht darum, dass in deinem Körper alles so abläuft, wie es soll. Und das tut es!

Alles Liebe,
Claudia
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