Re: Temperatur nach Fehlgeburt

Geschrieben von Katharina am 14. Oktober 2015, 23:29
Als Antwort auf: Temperatur nach Fehlgeburt geschrieben von Judith

Liebe Judith,

was für eine traurige Geschichte! Ich drücke dich in Gedanken und wünsche dir viel Unterstützung in dieser traurigen Zeit.
Claudia hat ja im Prinzip schon alles gesagt. Trotzdem möchte ich noch einen Tipp ergänzen, den mir eine Hebamme gegeben hat: Hier im Forum ist ja oft Thema, ob und wann man nach einer Fehlgeburt wieder an einem Baby basteln darf. Und immer wieder betonen wir, dass man grundsätzlich sofort wieder anfangen darf, wenn man denn will und seelisch dazu in der Lage ist. Bei einer Ausschabung ist das jedoch was anderes. Da ist es in der Tat sinnvoll, zu warten. Denn um die Gebärmutter ausschaben zu können, muss der Arzt ziemlich viel Kraft/ Druck aufwenden. Der Gebärmuttermuskel ist aber andererseits durch die Schwangerschaft viel weicher als sonst. So ist es geradezu zwangsläufig, dass der Arzt den Muskel ein wenig verletzt. Und wie alle Muskelverletzungen braucht auch diese ungefähr 6-8 Wochen um zu heilen. Es kann zwar sein, dass sich dein Zyklus vorher schon wieder so weit einstellt, dass es auch zu einem Eisprung kommt. Aber die Gefahr besteht, dass sich das Baby ausgerechnet an einer verletzten Stelle einnistet. Dann kann es zu Verwachsungen zwischen Plazenta und dem noch ausheilenden Gebärmuttermuskel kommen. Und das wiederum gibt unter der Geburt böse Komplikationen, weil sich dann die Plazenta nicht vernünftig lösen kann. Deshalb wartet bitte mit einem eventuellen weiteren Versuch noch 3-5 Wochen, bis deine Gebärmutter vollständig abgeheilt ist.
Vielleicht spürt dein Körper ja auch, dass da noch nicht alles wieder im Lot ist, und die Temperatur spielt deshalb noch verrückt.

Ich wünsche dir, dass bald wieder Ruhe einkehrt. In deinem Körper, in deiner Seele, in eurer Beziehung, in eurer Familie. - Und dass ihr dann wieder neue Kraft und Hoffnung für ein weiteres Kind findet...

Viele liebe Grüße,
Katharina

> Hallo,
>
> ich bin nicht neu hier im Forum, sondern hab nur meinen Namen geändert, um
> Verwechslungen zu vermeiden - schließlich war ich seit einiger Zeit nur
> mehr stille Mitleserin und inzwischen ist jemand mit sehr ähnlichem
> Nickname viel aktiver ...
>
> Meine Frage hat leider einen traurigen Hintergrund, weil uns vor drei
> Wochen unser viertes Kind in der 11. Schwangerschaftswoche verlassen hat.
> Aber nachdem es hier in den Foren doch einige Frauen gibt, die eine
> ähnliche Erfahrung machen mussten, hoffe ich, dass mir vielleicht jemand
> weiterhelfen kann.
>
> Ich habe jedenfalls ca. 1 Woche nach der Fehlgeburt begonnen, wieder
> Temperatur zu messen und bin inzwischen etwas verwirrt, weil die
> Temperaturwerte immer noch Hochlagenwerten entsprechen (meistens so um die
> 36,9, manchmal 37, selten etwas darunter). Ich hätte nämlich eigentlich
> angenommen, dass die Temperatur in Tieflage sein sollte, nachdem mein
> Körper ja die Schwangerschaft selbst mit einer sehr starken Blutung
> beendet hat (es war dann zwar doch noch eine Curettage nötig, weil so viel
> Schleimhaut in der Gebärmutter geblieben ist, aber ich wäre doch davon
> ausgegangen, dass mein Körper mitgekriegt hat, dass da nichts mehr ist,
> was eine Hochlage begründen würde). Irgendwie ist mir klar, dass da die
> Seele auch mitspielt, die wohl noch länger braucht, um die Trauer zu
> bewältigen, aber trotzdem ist diese Hochlage für mich nicht ganz
> nachvollziehbar ... und natürlich spielt da auch eine Ungeduld mit, denn
> so ganz aufgegeben haben wir unseren Kinderwunsch trotzdem nicht, und es
> wäre schön, wenn sich der Zyklus bald wieder einpendeln würde - für den
> Fall, dass wir uns doch noch einmal drübertrauen ...
>
> Und daher meine Frage: Hat irgendjemand Erfahrung damit, wie sich die
> Temperatur nach einer Fehlgeburt normalerweise verhält? Ich habe ja nach
> den Geburten nie Temperatur gemessen, vielleicht wäre die Temperatur da
> auch noch eine Zeitlang in Hochlage gewesen, aber das ist halt alles nur
> Spekulation. Vielleicht kann mir ja jemand erklären, was da gerade
> abläuft ...
>
> Danke & liebe Grüße
> Judith

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