Re: neue Überlegungen

Geschrieben von Tabea am 14. November 2013, 14:31
Als Antwort auf: neue Überlegungen geschrieben von Nadle

Liebe Nadle,

zunächst einmal finde ich es total toll, dass du uns an Deinen Gedanken und Zweifeln teilhaben lässt. Wir sind auf jeden Fall hier für Dich da, unterstützen Dich und versuchen Dir so gut es geht mit unserem Wissen zu helfen.

> Ich hatte ja Chlamydien (wer weiß wie lange,da es ja erst meine neue FÄ
> herausgefunden hatte) das wurde ja mittels Antibiotika bei mir und meine
> Freund behandelt und auch in den Blutuntersuchungen wurde ja
> festgestellt,das ich keine Chlamydien hab.
>
> SO!!!! Chlamydien können ja unfruchtbar machen und bei Wiki steht in
> Deutschland waren 2012 100.000 Frauen dadurch infertil.Das Risiko der
> Unfruchtbarkeit nach einer genitalen Chlamydieninfektion liegt bei etwa 7
> Prozent.
>
> Meine Fragen im Kopf:
>
> Ist man nur Unfruchtbar wenn man die Infektion noch in sich trägt oder sind
> das bleibende Erscheinungen?

Hier jetzt mal ein paar Überlegungen zum Thema Chalmydien. Chlamydien sind ja ein Bakterium, das sich aber wie ein Virus verhält, d.h. es nistet sich in andere Zellen ein. Leider wissen viele nicht darüber bescheid und es ist eine der am häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Immer mehr Jugendliche bekommen es. (Jetzt würde ich am liebsten in eine sexualethische Diskussion einsteigen, warum Jugendliche schon so früh überhaupt ständig wechselnde Sexualpartner haben müssen....Aber ich tue es nicht)
Also Chlamydien lassen sich sehr gut mit Antibiotika behandeln. Problematisch wird es erst wenn sie jahrelang unbemerkt bleiben, denn da können Verwachsungen und beschädigte Eileiter entstehen. Hier steht ein bißchen was darüber: http://www.eltern.de/kinderwunsch/fruchtbarkeit/chlamydien.html
Allerdings kann ich dem Artikel absolut nicht recht geben mit der Einschätzung dass dann nur noch IVF bleibt. Eine Freundin von mir hatte total verklebte und beschädigte Eileiter. Diese wurden in einer OP ersetzt bzw. wiederhergestellt. Und das vor über 20 Jahren! Sie hat mittlerweile drei Erwachsene Söhne.
Wie es da in deinem Bauchraum aussieht könnte nur mittels einer Bauchspiegelung festgestellt werden. Auch hier wieder: Eine andere Freundin, die jetzt bald ihr Kind bekommt, hatte diverse Verwachsungen, die alle operativ entfernt wurden und jetzt passt alles. Somit ist die IVF echt nicht die einzige Lösung und man sollte sich das nicht einreden lassen! Die bringt den KIWU-Kliniken halt viel Geld.

> Müsste man anhand bestimmter Hormonwerte erkennen ob das vorliegt?

Somit ist diese Frage ja beantwortet. Chlamydienantikörper können gefunden werden, aber eben nicht diese o.g. Schäden.

> ist das möglich infertil zu sein,obwohl Hormonwerte und Organisch alles in
> Ordnung ist?

Ja, das ist möglich. Es gibt oft Paare, bei den alles perfekt passt und sie werden oft einfach trotzdem nicht schwanger. Dann kommt es vor, dass ein Kind adoptiert wird und die Frau wird plötzlich schwanger.

> Müsste man nicht aufgrund bestimmter Werte erkennen,wieso es mein Körper
> einfach nicht schafft die notwendigen Follikel zu bilden?

An dieser Stelle müssen wir erstmal sagen, dass die Chlamydien nichts mit den Hormonen und dem Eisprung zu tun hat. Auch hier wieder meine Freundin mit den 3 Söhnen: Sie hatte wunderbare Temperaturkurven und somit auch einen Eisprung, aber das ist ja dann nicht durch den Eileiter gekommen.
Soweit ich weiß, gibt es da keine speziellen Werte, die dir sagen können warum dieser Reifeprozess bei dir nie zu Ende kommt. Es gibt nur diverse Vermutungen auf Erkrankungen, die dazu führen können, dass dieser Reifungsprozess gestört ist. In dazu gehört ja eben auch die Schilddrüse.
Und wenn wir uns dazu deine Geschichte mit Pille und Chlormadinon anschauen, dann hat dein Körper vermutlich einfach nie gelernt wie ein Zyklus läuft. Das was er eigentlich in der Jugend lernen sollte, wurde ja durch die Pille blockiert. Und evtl. ist deine Gebärmutter ja noch gar nicht richtig ausgereift. Und dann kommt halt die Schilddrüse noch dazu.
Wenn du beim Internisten warst und dann mal bei dem Frauenarzt, der dir empfohlen wurde, kannst du dir ja mal überlegen ob du wie Simone es mal mit Duphaston probierst. Da käme es mal zu einer Abbruchblutung und es würde einfach mal ein neuer Zyklus starten.

> Immer wieder stell ich mir neue Fragen,wieso weshalb warum. Absolut kein
> Arzt erklärt es mir und möchte wahrscheinlich auch gar nicht die
> herausforderung annehmen mir zu helfen,eh ich nicht 30kg abgenommen habe.
> Gerade in der Kiwu hofft man aufgefangen zu werden und das man sich dort
> meinem Problem mit dem nötigen feingefühl annimmt.

Also, wenn du mich fragst, dann geht es in KIWU-Kliniken nur ums Geld. Ich glaube, dass man da recht selten auf Leute trifft, die wirklich den ganzen Menschen sehen. Und wir geben jetzt einfach die Hoffnung nicht auf, dass du jetzt einen guten Arzt finden wirst!

> Ich denke auch,weil es keinen Arzt gibt und sie mir wegen dem Gewicht alles
> selber in die Hände geben,macht es einfach nicht richtig klick in meinem
> Kopf. Ich bin in diesem Punkt emotional so am Boden,das ich einfach nicht
> durchhalte.
>
> Wenn ich sehe,das es da jemanden gibt,der sich wirklich mit meinem Problem
> befasst und mir zu hört und auch meine Überlegungen ernst nimmt und mir
> darauf antworten liefert,dann würde ich auch mit helfen,zwecks
> gewicht.Solange wie sämtliche Ursachen der unfruchtbarkeit auf mein gewicht
> reduziert wird,schaff ich es einfach nicht in meinem kopf das umzusetzen.
>
> Das hört sich bestimmt blöd an,denn ich habe es nun mal in der Hand und da
> kann ich nur selbst dran arbeiten,aber versteht ihr wie ich das meine?

Liebe Nadle, ich kann diesen Kreislauf sehr gut verstehen. Das Problem an dieser Stelle ist aber auch der Punkt Willensstärke und selbst Verantwortung übernehmen. Kein Arzt wird dir die Verantwortung abnehmen und auch nicht abnehmen können, die du für dich selbst und deinen Körper hast. Natürlich ist es echt zum Verzweifeln, wenn man immer nur auf taube Ohren stößt und nirgends ernst genommen wird. Aber du musst dich vermutlich einfach mal mit dir selbst auseinandersetzen. Vielleicht ist das auch ein psychischer Prozess der ganz stark auf dein Zyklusgeschehen wirkt. Denn wie du ja sicherlich weißt hängen Psyche und Körper ganz massiv zusammen. Wenn du ein Kind hast, dann ist es nämlich zwingend notwendig, dass du in der Lage bist Verantwortung für dich selbst zu übernehmen.
Bitte versteh, das nicht als Kritik, sondern als ein Versuch von meiner Seite, dir eine Lösung aufzuzeigen.

Wir alle hier kennen diesen Punkt, an dem man einfach nur demotiviert ist (mir geht es gerade mit meinem Gewicht so, wo einfach nichts vorwärts geht). Aber es bleibt dann immer nur die Selbstmotivation und die eigene Willensstärke hervorzukramen um wieder neu dran zu gehen.

> Sehe ich das vielleicht alles zu "oberflächlich",ich weiß langsam auch kein
> Rat mehr. :(

Hm.... Wenn ich das alles so lese, dann habe ich das Gefühl, dass dir evtl. ein guter Psychotherapeut (kein Psychoanalytiker!) oder Seelsorger als Begleitung zu diesem medizinischen Prozess helfen könnte. Da könntest du dann nämlich diese psychischen/mentalen/gedanklichen Prozesse auch mal angehen. Vielleicht gibt es ja von denen hier einen in deiner Nähe: http://www.bts-ips.de/html/beraterverzeichnis.html Die sind richtig gut und helfen echt weiter.

> Jetzt ist doch wieder so viel Text zusammen gekommen. :/

Jetzt habe ich mich bei dem vielen Text angeschlossen und hoffe Du bist gut durchgekommen.

GLG
Tabea
Dieses Posting ist im Archiv, daher ist kein Antworten darauf mehr möglich.


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