Re: Re: Endokrinologikum

Geschrieben von Claudia am 22. Oktober 2008, 09:44
Als Antwort auf: Re: Endokrinologikum geschrieben von Sandra

Liebe Sandra!

> Na ja, zu Deiner Ärztin kann ich auch nur soviel sagen, dass meine
> Frauenärztin beim letzten Besuch (März 2008) bei Ihr, meine vergangenen 12
> Zyklen durchblätterte wie ein uninteressantes Magazin u. beiläufig
> feststellete, wann ich einen Eisprung hatte u. wann nicht. Da gings mir wie
> Dir, dass ich mir dachte, denk doch was du willst, ich kenne mich und
> meinen Körper auf jeden Fall ganz genau, und das kann mir keiner
> nehmen!!!!!

Du liebe Güte - eine Frauenärztin, die behauptet, auf Grund eines Zyklusblattes feststellen zu können, wann eine Ovulation stattfindet und wann nicht. Es gibt keine Methode, um festzustellen, ob eine Ovulation stattfindet. Nein, Korrektur: Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Ovulation nachzuweisen: Wenn ein Arzt bei einer Operation zuschaut (was ich mir eigentlich bei Kinderwunsch nicht grad wünschen würde, weil das vermutlich dann ein verlorener Zyklus ist) und eine darauffolgende Schwangerschaft. Aber sonst gibt es keine Möglichkeit, eine Ovulation nachzuweisen!
(Kann man nicht diese "Fach"-Leute endlich aus dem Verkehr ziehen?!?!)

Ich finde es übrigens gut, dass ihr beide, Sandra und Antonella, von euren Zyklusblättern überzeugt seid. Ihr habt in dieser Beziehung mehr Wissen über euren Körper als eure Ärztinnen!!!! Und das ist jetzt kein Honig-ums-Maul-schmieren, damit ihr noch lange im Forum bleibt und oft hier schreibt, :-))), sondern das ist wirklich so!!!


> Leider nützt mir das im Moment nichts! Ich habe grad eine Krise und
> versuche momentan verzweifelt da wieder raus zu kommen. Wir warten immer
> noch auf das Endergebnis des Spermiogrammes u. ich halte es vor Anspannung
> kaum mehr aus.

Diese Warterei zehrt an den Nerven. Wann bekommt ihr denn das Endergebnis?


> Ich habe schreckliche Angst vor der Endgültigkeit.

Bei einem Spermiogramm gibt es so viel, das man verbessern kann! Ganz wichtig ist es, bei einem schlechten Spermiogramm dem Partner keinen Vorwurf zu machen. Aber das tust du vermutlich ohnedies nicht. Und wichtig ist es auch, dass er sich nicht in sein Schneckenhaus zurückzieht, weil es an seiner Mannes-Ehre kratzt (oder was auch immer). Es ist nichts, woran er Schuld hat. Nunja, "Schuld" hat man schon, falls man ständig auf Sitzheizungen sitzt; aber genau das kann man ja auch beheben!!! Aber bei vielen Dingen hat man(n) selbst keinen Einfluss darauf, dass es so ist. Du kannst auch nichts dafür, dass du kastanienbraune Haare hast und 1,72m groß bist. Das sind Dinge, mit denen man "beglückt" worden ist. Manche Dinge kann man nicht ändern: Deine Körpergröße wirst du jetzt nicht mehr hinbiegen können auf deine Wunschgröße. Aber grad beim Spermiogramm kann man dran arbeiten.
Und da ist es enorm wichtig, dass dein Partner sich nicht zurückzieht. Lass ihn sich nicht zurückziehen. Bleib bei ihm.
Und selbst falls ein endgültiges (vernichtendes) Ergebnis herauskommt (woran ich nicht glaube, denn man kann wie gesagt soooo viele Dinge beheben, dass ein endgültig-negatives Ergebnis ziemlich selten ist): Du hast deinen Mann geheiratet, weil du ihn liebst. Du hast ihn nicht als Produzent geheiratet, sondern du hast ihn geheiratet. Lass ihn das spüren, auch wenn dir nicht danach ist.


> Ich rede mir allerhand Müll ein und bin pessimistischer als je zuvor. Wie
> das einige von uns Jahre aushalten, kann ich nicht verstehen. Ich habe
> momentan keine Hoffnung in mir, nur Frust und tiefe, tiefe Traurigkeit!!!

Ihr werdet das Endergebnis bekommen, und dann könnt ihr besprechen, wie es nun weitergeht. Wir hatten hier im Forum noch kein einziges Spermiogramm, das nicht durch irgend etwas verbesserbar gewesen wäre.


Liebe Grüße,
Claudia
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