Re: Re: Re: Re: Milli, Höhepunkt

Geschrieben von Claudia am 8. August 2008, 20:03
Als Antwort auf: Re: Re: Re: Milli, Höhepunkt geschrieben von Milli

Liebe Milli!

> Ich habe noch zwei Fragen:
> Ich glaube, ich habe bisher noch nie so viele Werte kurz vor dem Anstieg
> einklammern müssen. Die ersten 3. tieferen Messungen habe ich ja benannt.
> Was mache ich aber mit 4 - 6? Schreibe ich diese einfach unter die
> eingeklammerten Tage 10 - 12? Oder soll ich sie wegfallen lassen? In
> anderen Kurven habe ich früher schonmal beide Varianten gesehen. Manchmal
> werden ja auch noch Werte vor den eingeklammerten Messungen berücksichtigt.
> Aber so viel ich weiß, wolltest du Elisabeth Rötzer ja auch noch zu diesem
> Thema befragen.

Ich habe Elisabeth Rötzer gerade angerufen und werde auch noch ein extra Posting draus machen, weil das hier schon so weit unten ist:

Bei einer Einsteigerin (1. oder 2. Zyklus) darf man nur eine eingeklammerte Messung mitzählen. Grund: Man weiß ja noch nicht, wo die Tieflage ist und wo die Hochlage ist.
Bei einer Frau, die schon mehrere Zyklen aufgezeichnet hat, darf man - mit Gefühl und Vorsicht - auch mehrere geklammerte Messungen mitzählen. Aber bitte wirklich mit Gefühl und vor allem Verstand. Man darf nicht so lange klammern, bis die niedrigste übrig bleibt und dann an dieser einen Messung die Basislinie festmachen. Zwei geklammerte Messungen kann man da schon mitzählen (notfalls drei, wenn man den Zyklusverlauf gut kennt), aber wie gesagt nur bei einer Frau, wo man die Tieflage und Hochlage schon kennt. Ich denke, wir merken uns "zwei", und im allergrößten Notfall kann man dann auf "drei" erhöhen.

Wenn es zu viele geklammerte Messungen sind (also mehr als eine bei einer Einsteigerin, beziehungsweise mehr als zwei bei einer fortgeschrittenen Frau), muss man Messungen von weiter vorne im Zylus berücksichtigen.


Nun zu deinem Zyklus:
Nun, das ist wirklich eine Herausforderung. Das ist eine Abwechslung zwischen "krank" und "schlecht geschlafen". :-( Wir können nun entweder noch eine Messung von vorne dazunehmen, den 4. Zyklustag, dann hätten wir sechs niedrige Messungen [4 echte und 2 "übersprungene"]. Oder wir aktivieren das "Notfallprogramm" und sagen, dass die Tieflage aus den vorigen Zyklen bekannt ist (ich habe gerade deine vorigen zwei Zyklen angeschaut, und das stimmt mit dem jetzigen überein) und dass uns somit 3 niedrige Messungen genügen. Eigentlich will ich das Notfallprogramm nicht aktivieren, denn es geht ja auch ohne sehr hübsch, also würde ich zwei beliebige der Klammern mitnummerieren und vorne den 4. Tag als 6er eintragen.


> Zweitens: Meistens kann ich Messunterschiede an der Uhrzeit festmachen.
> Wenn nicht noch zusätzliche Faktoren miteinbezogen werden müssen, dann
> wirkt sich eine Stunde Schlaf +/- bei mir auf die Temperatur mit entweder
> 0,1 +/- aus. Wenn ich heute z.B. bis mind. 8 Uhr geschlafen hätte, dann
> hätte ich mit größter Wahrscheinlichkeit ein Temperatur von mind. 36,8
> gehabt und müsste morgen nicht noch eine 4. Ringelmessung eintragen. Darf
> man so etwas, vorausgesetzt man kennt seinen Zyklus wirklich sehr gut,
> berücksichtigen? Oder sollte man die Auswertung wie geplant durchführen,
> aber eventl. die Situation vor Augen haben? Naja, zur Zeit spielt das ja
> keine Rolle für uns, aber irgendwann später vielleicht mal wieder. Es würde
> mich einfach mal so interessieren.

Du hast Recht: Die Frage fällt bei Kinderwunsch nicht ins Gewicht, aber ihr habt ja alle den Vorteil, dass ihr jetzt euren Körper kennenlernen dürft und dann mit einem "bekannten Körper" :-) die Nicht-Kinderwunschzeit erleben dürft. Und für die Nicht-Kinderwunschzeit ist das ein wesentlicher Punkt!!!
Hier mein Senf dazu:
(a) Wenn du weißt, dass eine Messung verfälscht ist, darfst du sie nicht zu deinen Gunsten auslegen. Du darfst dich also nicht freuen, dass die Basislinie diesmal so tief ist, wenn du genau weißt, dass sie eigentlich deswegen so tief ist, weil du bei offenem Fenster und minus zehn Grad geschlafen hast.
Zum Beispiel Emy: Emys Frühdienst schlägt enorm auf die Temperatur. Wenn Emy sechs Tage Frühdienst macht (schaut euch mal Emys Zyklus daraufhin an: Bei Frühdienst sind die Messungen im Keller!) und anschließend 3 Tage Spätdienst, darf sie klarerweise nicht die Basislinie durch den Frühdienst legen, sich über die niedrige Basislinie freuen und die 3 Tage Spätdienst einringeln und "hurra" rufen. So geht das nicht! :-)))
Wenn du also weißt, dass du auf etwas reagierst, solltest du es am besten im Zyklusblatt eintragen und ehrlich damit umgehen.
(b) Zu deinem Beispiel mit der dritten Ringelmessung, die eine vierte erfordert, obwohl du weißt, dass du sie eigentlich zu deinen Gunsten aufrunden könntest:
Ich hatte einmal einen Zyklus mit 3 oder 4 Pfeilchen, alle bereits auf meiner üblichen Hochlage; also bereits 3 oder 4 Tage Hochlage. Dann 2 weitere Messungen (Ringelmessungen) auf der üblichen Hochlage, also ingesamt schon 6 Tage in meiner Hochlage. Und genau die dritte Ringelmessung (mein 7. Hochlagentag) ist ein bisschen abgesackt und hatte nicht die 0.2 über der Basislinie. Grmpf!!! Ich habe Elisabeth Rötzer gefragt, ob ich nicht doch schon darf ... Sie hat gemeint: Wenn ich gerne riskant lebe, kann ich natürlich schon X platzieren.
Tja, und das ist eigentlich die Antwort: Streng nach den Regeln darfst du die dritte Ringelmessung nicht zu deinen Gunsten "aufwerten". Wenn du meinst, dass du deinen Körper so gut kennst, kannst du natürlich auf dein Risiko ein X platzieren. Aber es ist deine Verantwortung, und du darfst das Kleine dann weder bei den Rötzers noch bei mir abgeben. ;-)))
Ich für mich habe - nach vielen, vielen Zyklen - gesehen, dass ich (a) ein Abo auf einen vorzeitigen Anstieg habe [kein einziger Zyklus ohne vorzeitigen Anstieg!] und (b) eine Vergrößerung der Brust bereits vor dem Höhepunkt feststellen kann. Ich war mir daraufhin über meinen Körper so sicher, dass ich jeden Zyklus gewartet habe auf (1) Größerwerden der Brust und dann (2) den Höhepunkt. Dann bis drei zählen, und los gehts! :-) Natürlich war das auf eigenes Risiko, und ich hätte ein Kleines nie nach Vöcklabruck einsenden dürfen. ;-)))) Aber ich war mir über meinen Körper so sicher und habe ihn so gut gekannt, dass das wirklich für mich persönlich 100% Sicherheit waren. Tja, und dann habe ich mit den Agnumens begonnen, und diese Hochlagen-Nebenwirkungen (Brustschmerzen, Größerwerden der Brust) sind dahingegangen, weg sind sie! Ich habe nun weder Ausreden fürs Nicht-Joggen in der Hochlage, noch kann ich mein altes System weiterführen, seufz. Nun gibts ein neues Claudia-System: Ich warten den Höhepunkt ab, und dann kommt irgendwann (vielleicht auch kurz vorm Höhepunkt) eine Stichprobenmessung: Ist das Hochlage, dann zähle ich nach dem Höhepunkt bis drei, fertig. Ich persönlich fühle mich damit sicher. Aber nach wie vor darf ich die Babys natürlich nicht nach Vöcklabruck einschicken. ;-))))
Zwischendurch messe ich irgendwann einen Zyklus durch, um mich zu vergewissern, dass er so aussieht wie immer: Vorzeitiger Anstieg, perfekt! :-)
Das ist also dann dein persönliches Empfinden, wie sicher du dich fühlst. Streng nach den Regeln musst du drei Messungen auf der Hochlage abwarten, von denen die dritte 0.2 Differenz zur Basislinie hat. Wenn du für dich selbst so viel Wissen, Erfahrung und Vertrauen in deinen Körper hast, kannst du jederzeit das Verfahren für dich abwandeln - aber bitte auf eigenes Risiko.

Das klingt jetzt hart: "auf dein eigenes Risiko". Ich habe es anfangs zumindest hart empfunden. Bei den Regeln kann ich das Risiko aufs Buch abschieben. Aber auf einmal soll ich das Risiko tragen? Nein!
Aber irgendwann hatte ich einfach das Wissen und das Vertrauen in meinen Körper. :-)

Liebe Grüße,
Claudia
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