Re: Brennnesselsamen

Geschrieben von Claudia am 17. Oktober 2019, 19:47
Als Antwort auf: Brennnesselsamen geschrieben von Tabea

Liebe Tabea!

Ich weiß nicht, inwieweit deine Quellen stimmen - ich habe diesbezüglich noch nichts gelesen (was nichts heißt).
Daher hier mein privater Senf - bitte mit Vorsicht zu genießen!

Du hast geschrieben: "... dass die Brennnesselsamen sehr Mineralstoffreich sind und auch zu Förderung der Fruchtbarkeit (insbesondere beim Mann wird die Spermienqualität verbessert) eingesetzt wird." Und:
"... dass die Samen bei der Frau die Produktion von Östrogen fördert."

Und dann die logische Überlegung: "Ist es dann nicht kontraproduktiv die Samen in der zweiten Zyklushälfte zu essen? Bzw. Warum ist in den ganzen Kinderwunschtees für die zweite Zyklushälfte Brennnessel enthalten?"

Punkt eins: Ich weiß nicht, was in den Tees drinnen ist - ich vermute Blätter. Blätter können durchaus eine andere Wirkung als die Früchte/Samen haben. Zum Beispiel Schwarzbeeren (Heidelbeeren): Die Früchte werden getrocknet gegen Durchfall genommen (wobei ich mich frage, wer Heidelbeeren trocknet - die isst man doch sofort frisch? :-) ), und die Blätter sollen gegen Diabetes helfen.
Aus dieser Überlegung heraus kann es durchaus sein, dass im Brennnesseltee vielleicht die Blätter sind, und du überlegst gerade die Samen, und das sind - möglicherweise - zwei komplett verschiedene Anwendungsgebiete.

Zweitens: Du hast den gesamten Zyklus hindurch Östrogene in dir. Im zweiten Zyklusteil werden sie vom Progesteron dominiert. Du kannst aber auch in der Hochlage Zervixschleim finden, meist entweder ungefähr in der Mitte der Hochlage (wenn man grad die 4 Kringel plus einen oder zwei Extratage hinter sich gebracht hat) oder gegen Ende der Hochlage, also unmittelbar vor der Menstruation. Und das ist nichts Böses. In der Hochlage ist dieser Durchbruch der Östrogene kein Fruchtbarkeitszeichen, sondern einfach nur ein "Mich gibts auch noch, und ich lass mich nicht unterdrücken". ;-)

Drittens: Ich weiß nicht, wie lange die Brennesselsamen brauchen, um zu wirken. Wenn ich mal mit Mönchi schlampig war, habe ich es immer drei Monate gebüßt (ist mir glaub ich 2x passiert - dann wars endgültig in meinem Hirn drin).
Wenn du Fingerhut, Seidelbast, Eibenkugerln, Maiglöckchen oder Goldregen zu dir nimmst, wirst du die Wirkung deutlich früher merken. (Bitte nicht ausprobieren - hochgiftig!!!)
Pflanzen haben also durchaus unterschiedliche Zeiten, bis sie wirken.


Zusammenfassend: Ich zitiere Sokrates: "Ich weiß, dass ich nichts weiß." :-)
Ich verstehe deine Überlegungen, aber bei genauerem Nachgrübeln muss das kein Widerspruch sein. Ich würde die Quellen hinterfragen: Wenn es ein reißerischer Artikel war, in dem eine Apotheke mit einem Produkt wirbt, dann ab in den Rundordner damit.
Ansonsten: einfach ausprobieren!

Liebe Grüße,
Claudia


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