Re: Symptome?

Geschrieben von Claudia am 7. März 2008, 15:26
Als Antwort auf: Symptome? geschrieben von Gaby

Liebe Gaby!

> Nicht um hier Gerüchte zu schüren :-)...Nein,nein. Aber mal eine Frage: Ab
> wann hätte man Schwangerschaftssymptome? Kann dies auch schon sein bevor
> die Tage ausbleiben? Und was für Symptome würden sich da bemerkbar machen?

Es ist ganz einfach: Überlegen wir uns einmal, was passiert, und zwar im Falle einer Nicht-Schwangerschaft (grün) und einer Schwangerschaft (blau).
Der erste Zyklusteil ist klarerweise gleich.
Dann kommt irgendwann die Ovulation/Ovulation. Bei dieser Ovulation wird die Eizelle freigesetzt, und die leere Hülle bleibt zurück. Die Follikelhülle wird zum Gelbkörper umgewandelt, und dieser Gelbkörper produziert Progesteron, um das Kinderzimmer (Schleimhaut in der Gebärmutter) aufrecht zu erhalten. Dort wird ja auf das Kleine gewartet. Die Eizelle wird nicht befruchtet und wird vom Körper resorbiert.
Die Eizelle wird befruchtet und wandert Richtung Kinderzimmer. Das Kleine wird vom Eileiter ernährt. Nun ist die Frage, ob der Eileiter durchgängig ist.
Die Gebärmutter am anderen Ende wartet geduldig, ob da etwas kommt. Der Gelbkörper produziert fleißig weiterhin Progesteron - auch er weiß nicht, ob etwas passiert ist und ob das Kleine Richtung Gebärmutter unterwegs ist, oder ob die Eileiter gerade verkampft sind oder sonst ein Hindernis besteht.
Die Eizelle erreicht die Gebärmutter und nistet sich ein. Nun wird dort die Progesteronproduktion angekurbelt. Der Gelbkörper produziert weiter fleißig Progesteron, bis seine zwei Wochen um sind. Dann verabschiedet er sich. Wenn zu wenig Progesteron da ist, kann die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr aufrecht erhalten werden, und das Kinderzimmer wird abgebaut bzw. gibt es durch das Kleine selbst nun eine neue Progesteronquelle, die das Kinderzimmer schützt.

[Oh, ich merke grad, dass ich hier nicht die ultimative Form der Erklärung gewählt habe, weil ich selbst bei Lesen grün und blau durcheinanderbringe.]

Was ich damit sagen will: Der Gelbkörper produziert zwei Wochen hindurch Progesteron. Das ist sein Job; und zwar unabhängig davon, ob die Eizelle befruchtet worden ist oder nicht.

Erst wenn die Eizelle tatsächlich die Einnistung erfolgreich geschafft hat, ist etwas anders. Da beginnt dann die Gebärmutter, das Kleine zu versorgen, statt das Kinderzimmer zu räumen.

Das, was du spürst/bemerkst, sind Nebenwirkungen des Progesteron:
eine erhöhte Temperatur, Größerwerden der Brust, Schmerzempfindlichkeit im Inneren der Brust, Härter- und Geschlossenwerden des Muttermundes, ...
Das spürt jede Frau mehr oder weniger, und zwar in jedem Zyklus. Manche Leute fassen es unter dem Begriff PMS zusammen, was ich persönlich falsch finde, denn "prämenstruell" heißt ja "vor der Menstruation". Und wenn ich die letzten zwei(!) Wochen(!) (also die ungefähre Hälfte des Zyklus!) vor der Menstruation als "prämenstruell" bezeichne, dann bin ich prä-imGrab (also "vor dem Grab"), denn die Lebenserwartung der Frau ist irgendwo bei 75 Jahren oder so, und ich bin 40 Jahre, also über der Hälfte. Eigentlich würde ich diesen Zustand aber nicht unbedingt als vor-dem-Grab bezeichnen ...
Kurz vor der Blutung kann es durch die Hormonumstellung (Progesteron wird ja flott reduziert) Änderungen im Körper geben, die vielleicht manches bewirken. Das als PMS zu bezeichnen, finde ich schon eher angebracht. Allerdings stehe ich mit diesem Begriff überhaupt auf Kriegsfuß, eben weil jeder etwas anderes darunter versteht und Leute drüber reden, die nicht einmal wissen, von wem das Progesteron gebildet wird und was im Körper der Frau eigentlich abläuft. Hauptsache, sie reden von PMS. [Ups, Verzeihung, ich höre schon wieder auf. :-)]

Um auf deine Frage zurückzukommen: Bis zur Blutung gibt es also in deinem Körper eigentlich keinen Unterschied bis auf die Tatsache, dass ein Stecknadelkopf dahinschneckt und anschließend kuschelt.
Einen wirklichen Unterschied gibt es eigentlich erst dann, wenn diese Progesteronphase länger andauert, also das Kinderzimmer nicht geräumt wird, also keine Regelblutung einsetzt.

Jede Frau hat meist so ungefähr ihre persönliche Hochlagenlänge. Ab dem zweiten Zyklus weißt du also dann, wie lange du ungefähr warten musst, bis du dir den Kopf zerbrechen darfst.

Schwangerschaftstests würde ich nicht empfehlen, denn das HCG im Harn ist am Beginn der Schwangerschaft manchmal noch so niedrig, dass die nicht anzeigen und der Test falsch-negativ ist.
Der erste Hinweis auf eine Schwangerschaft ist eine längere-als-übliche Hochlage, bzw. mit 18 Tagen Hochlage kannst du fast sicher sein, dass du schwanger bist.



> Und noch eine Frage: Ist es für Frauen mit längeren Zyklen nicht
> "einfacher" ein lange HL zu haben, da ohnehin ja alles länger geht?

Der erste Zyklusteil ist unterschiedlich lang, der zweite Teil ist ziemlich konstant zwei Wochen. So gesehen ist es für Frauen mit langen Zyklen nicht einfacher, eine lange Hochlage zu haben; eigentlich haben hier alle Frauen die gleichen Voraussetzungen.
Eine Einschränkung gibt es: Frauen mit extrem kurzen Zyklen (Zykluslänge 21 Tage) sind mit der Hochlagenlänge manchmal benachteiligt. Bei denen geht alles so schnell, dass auch die Hochlage meist nicht überlang ist; für eine Schwangerschaft reicht es aber meist doch.

Liebe Grüße,
Claudia
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