Nun aber erstmal "Hallo"
Geschrieben von Katharina am 18. September 2011, 12:47

Hallo, liebe Kinderwünscherinnen,

ich bin so überstürzt bei euch gelandet, wieder verschwunden und wieder gelandet, dass ich mich noch gar nicht richtig vorgestellt habe. Das will ich nun nachholen:

Ich bin Katharina, 31 Jahre alt, komme aus Norddeutschland, wo ich auch seit drei Jahren wieder lebe.
Das erste Mal ernsthaft ein Kind gewünscht hab ich mir, als ich 15 war und meine Halbschwester geboren wurde. Sie hat in mir so mütterliche Gefühle ausgelöst, dass ich es richtig schwer fand, in meine Rolle als große Schwester zu finden (obwohl ich mit weiteren kleinen Geschwistern aufgewachsen bin). Anfang 20 hatte ich dann meine erste ernste Beziehung, wo dieser Wunsch wieder konkreter wurde. Doch bald ging die Beziehung dann doch wieder auseinander. Nach weiteren Beziehungen, in denen es nicht möglich war, mit dem Kinderbasteln ernst zu machen, lernte ich Dominik kennen. Noch bevor wir ein Paar wurden, wussten wir von einander, dass wir uns Kinder wünschen, eine Familie haben wollen. Letztes Jahr im August haben wir geheiratet und auch direkt mit dem Basteln begonnen.
Doch Fernbeziehung und viel Arbeitsstress bei uns beiden führten zunächst nicht zum gewünschten Ergebnis. Nach vier Monaten ohne Schwangerschaft war ich zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung bei der FÄ, die mir sofort Hormone verschrieb, ohne sich weiter für die konkreten Umstände unserer Kinderbastelei zu interessieren. Mein Zyklus sei verkürzt, Ende der Diskussion. Ich erzählte meiner Jugendfreundin, die Hebamme ist, davon und sie schlug entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen. Also Hormone wieder abgesetzt und weiter gebastelt.
Anfang Juni auf dem Kirchentag kam ich am Stand von INER vorbei und mir fiel wieder ein, dass ich von denen mal eine Broschüre mitgenommen hatte, die irgendwo zu Hause darauf wartete, wieder hervor gekramt zu werden, wenn es mit dem Kinderbasteln ernst wird. Nun ließ ich mich am Stand ausführlich beraten und kaufte direkt das Buch von Dr. Rötzer, was ich bereits auf der Rückfahrt vom Kirchentag verschlang. Der erste vollständige Zyklus, den ich beobachten konnte, war so stressreich, dass wir gar nicht dazu kamen, X in den fruchtbaren Tagen zu platzieren. (Dabei fiel mir auf, dass wir auch zuvor X meistens in der zweiten Zyklushälfte platziert hatten. - So viel zum detaillierten Interesse meiner FÄ an unserer Situation.)
Der zweite Zyklus war dann also der erste echte Übungszyklus. Ohne Erfolg. Doch bereits im zweiten echten Übungszyklus hatten wir Glück. Alles war gut, wir konnten offenbar auf natürlichem Wege, ohne Hilfsmittel und ohne Stress schwanger werden. Leider hat das Baby nur 23 Tage in meinem Bauch gelebt und sich dann wieder verabschiedet. (Claudia hat es ja gepostet und ihr habt mir schon so viele liebe Kerzchen aufgestellt.)
Nun versuche ich mich allmählich von der Fehlgeburt zu erholen. Körperlich geht es noch sehr schwankend, aber insgesamt nicht besorgniserregend. Seelisch überwiegt inzwischen schon oft die Zuversicht auf einen neuen Versuch die Trauer über den Verlust. Ein bisschen Angst bleibt natürlich: war das jetzt der einzige Zufallstreffer oder wird es ein nächstes Mal wieder so unkompliziert klappen? Aber erstmal ist die Hoffnung größer.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass auch bei euch bald der Storch vorbei kommt. Sicherlich ist es für viele von euch viel schwerer, weil ihr das lange erfolglose Probieren nicht auf die falsche Methode schieben könnt. Aber so wie ich bete, dass es bei uns bald wieder klappt, werde ich auch für euch beten, dass ihr bald ein Baby in euren Bäuchen begrüßen dürft. Möglichst eins, das bleiben will, bis die 9 Monate rum sind.

Viele liebe Grüße und auf schöne gemeinsame Monate und einen baldigen gemeinsamen Wechsel ins Nachbarforum!
Katharina
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