Informationen zum Zyklusablauf


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Zyklusablauf

Die Hypophyse - die Hirnanhangdrüse - produziert das Follikel stimulierende Hormon FSH, das die Follikel zum Wachstum anregt. In jedem Zyklus wachsen ungefähr 5-15 Follikel heran. Jeder Follikel besteht innen aus einer Eizelle, die außen von einer Hülle umschlossen ist. Während des Wachstums produzieren die Follikel Östrogene. Die Hirnanhangdrüse merkt, dass der Östrogenspiegel steigt und somit alles wunschgemäß abläuft und senkt daher die FSH-Ausschüttung.

Die Follikel wachsen, der Östrogenspiegel steigt weiter. Einer der Follikel wird ganz groß - die anderen verkümmern. Selten werden zwei oder drei Follikel ganz groß - dann kann es zu Zwillingen oder Drillingen kommen.

Die von den Follikeln produzierten Östrogene sind - unter anderem - für die Produktion des Zervixschleims verantwortlich. Dieser Zervixschleim wird im Gebärmutterhals (der Zervix) gebildet, genauer gesagt in den dort vorhandenen Schleimhautfalten, den sogenannten Krypten. Den Überschuss des Schleim findet man auf dem Toilettepapier nach dem ganz normalen Säubern auf dem WC. Er kann weißlich sein oder gelb, selten mit roten Fäden durchsponnen. Im Optimalfall ist er glasklar und dehnbar, ähnlich dem Eiklar eines rohen Hühnereis. In Zervixschleim sind Spermien im Körper der Frau haltbar, und zwar bei wunderbarer Schleimqualität durchaus sogar mehrere Tage.

Der groß gewordene Follikel möchte nun platzen. Da das im Eierstock drinnen wenig sinnvoll wäre, drängt er sich an die Oberfläche des Eierstocks. Der Eierstock zeigt sich kooperativ und dreht sich so, dass die Stelle mit dem sprungreifen Follikel für den Eileiter gut erreichbar ist. Das Ende des Eileiters wendet sich nun zum Eierstock hin. Die dort befindlichen Fangarme, die Fimbrien, legen sich um den Eierstock herum. Von der Hirnanhangdrüse wird nun LH ausgeschüttet, das luteinisierende Hormon. Das unterstützt nun das Platzen, und es kommt zur Ovulation: Die Follikelhülle öffnet sich und gibt die Eizelle frei, die nun vom Eileiter gut aufgefangen werden kann.

Das erste Stück des Eileiters (nach den Fimbrien) heißt Ampulle. Falls vom anderen Ende her Spermien unterwegs sind, kann in der Ampulle nun eine Befruchtung stattfinden. In diesem Fall wandert die befruchtete Eizelle im Anschluss während mehrerer Tage durch den Eileiter zur Gebärmutter, um sich dort einzunisten. Falls keine Befruchtung stattgefunden hat, wird die Eizelle resorbiert.

In beiden Fällen wird die Follikelhülle umgewandelt zum Gelbkörper, der Progesteron produziert. Dieses Progesteron bewirkt, dass die in der Gebärmutter aufgebaute Schleimhaut (wo sich die befruchtete Eizelle einnisten möchte) erhalten bleibt. Nach ungefähr zwei Wochen hat der Gelbkörper keine Kraft mehr. Falls sich niemand eingenistet hat, wird die nun überflüssig gewordene Schleimhaut entsorgt: Ein Teil davon wird vom Körper resorbiert. Der andere Teil wird abgestoßen, es kommt zur Regelblutung. Im Blut kann man diese jetzt überflüssig gewordenen Schleimhautfetzen finden. Da es keine fixe Aufteilung zwischen Resorption und Blutung gibt, kann die Regelblutung einmal länger oder stärker sein, ein andermal schwächer oder auch kürzer.

Zyklusablauf und Temperatur

Im ersten Zyklusteil, in der Follikelreifungsphase, ist die Körpertemperatur in der sogenannten Tieflage. Das Progesteron im zweiten Zyklusteil hat die "Nebenwirkung", dass es auf das Temperaturzentrum im Gehirn wirkt und somit indirekt die Temperatur erhöht. Wenn man regelmäßig die Aufwachtemperatur misst, erkennt man eine Tieflage, einen Anstieg und eine Temperaturhochlage.

Warum sind Zyklen unterschiedlich lang?

Die Gelbkörperphase, der zweite Zyklusteil, dauert wie erwähnt ziemlich genau zwei Wochen. Der erste Teil - Follikelreifungsphase genannt - hängt von der Bereitschaft des Körpers ab. Der Körper weiß ja, dass das Ziel der Follikelreifung eine Schwangerschaft ist. Wenn er sich - aus welchen Gründen auch immer - im Moment keine Schwangerschaft zutraut, dann wartet er auch mit der Follikelreifung. Wenn er sich in der aktuellen Situation keine Schwangerschaft zutraut (oft ist Stress die Ursache), dann wird der Zyklus klarerweise länger. Achtung: In diesem Fall bitte nicht mit Medikamenten versuchen, den Zyklus zu "regulieren". Das hilft nicht! Der Körper ist im Moment überfordert und lässt daher keine Follikel reifen. Medikamente können zwar die Temperatur in die Hochlage zwingen, und es kommt dann auch zu einer Abbruchblutung, aber dadurch wird man nicht "entspannter". Die Ursache ist damit keinesfalls behoben, und der folgende Zyklus wird sich genauso in die Länge ziehen - es sei denn, man hat mittlerweile den Streit mit dem Kollegen beigelegt oder endlich die Steuererklärung abgegeben.

Wie lange dauert ein Zyklus? Was ist normal?

Ein Zyklus dauert so lange, wie der Körper dazu braucht! Es gibt hier keine "Normwerte", die erfüllt sein müssen. Das ist auch von Frau zu Frau unterschiedlich. Manche Frauen haben einen verhältnismäßig konstanten 35-Tage-Zyklus, andere haben eine große Schwankungsbreite von 25 Tagen bis 55 Tagen, andere reagieren auf Stress mit Spitzenwerten von 100-Tage-Zyklen, wiederum andere haben ein Abonnement auf 26 Tage und können den Kalender danach stellen.
All das ist normal.
Die Hauptsache ist, dass der Zyklus biphasisch ist, also aus einer Tieflage (Follikelreifungsphase, Östrogenphase) und einer Hochlage (Progesteronphase, Gelbkörperphase) besteht - dazwischen natürlich ein Temperaturanstieg.
Nun noch ein paar Zahlen für die Mathematiker/innen: :-)
Der Durchschnittswert für die Zykluslänge liegt soweit ich weiß knapp über 30 Tagen. Die statistisch gesehen häufigste Zykluslänge beträgt 27 Tage.


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