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Länge der Hochlage

Die Länge der Hochlage ist bei Kinderwunsch enorm wichtig. Bei zu kurzen Hochlagen kann es zu keiner Schwangerschaft kommen. Warum bestimmt man aber die Länge der Hochlage und nicht den Abstand zwischen Ovulation und nachfolgender Regelblutung? Nun, ganz einfach, den Tag der Ovulation kann man nicht bestimmen, mit keinem Mittel; auch der Arzt kann das nicht. Wir können nur einen Zeitraum angeben, in dem die Ovulation - falls sie stattgefunden hat - abgelaufen ist. Aber eigentlich ist die Hochlage ungefähr das, war man sich wünscht, nämlich ungefähr(!) der Abstand zwischen Ovulation und Menstruation:

Im Körper der Frau reifen viele Follikel heran; einer davon wird ganz groß und - wenn wir vom Optimalfall ausgehen - wird dann irgendwann aufplatzen und die Eizelle freigeben. Die Sache aus Sicht der Eizelle wird dann immer in epischer Breite beleuchtet, aber uns interessiert jetzt der zurückgelassene Follikel: Der ist aufgeplatzt, aber sein Leben ist erfreulicherweise noch nicht zu Ende, denn er wird zum Gelbkörper umgewandelt, und der Gelbkörper produziert Progesteron, und dieses Progesteron verursacht (unter anderem) die Erhöhung der Temperatur und die Aufrechterhaltung der Gebärmutterschleimhaut (in die sich die befruchtete Eizelle einnisten soll). Also so ungefähr ist der Temperaturanstieg das, was man eigentlich wollte.

Aber - und natürlich muss hier ein "Aber" her :-) - die Temperatur steigt nicht punktgenau mit dem Eisprung. Einerseits wird schon kurz vor der Ovulation Progesteron produziert [die Temperatur kann also bereits vor der Ovulation ansteigen], und andererseits wird die Temperatur nicht direkt vom Progesteron gesteuert, sondern über das Temperaturzentrum im Gehirn. Das Progesteron wirkt auf das Gehirn, und das Gehirn erhöht die Temperatur. Naja, da ist schon einiges an Umwegen dabei, und Umwege können(!) Zeit kosten. Das Gehirn kann sich mit dem Reagieren Zeit lassen. Daher kann die Temperatur manchmal erst recht spät ansteigen.
Die Temperatur steigt also nicht - schnipp - genau mit der Ovulation an, sondern ungefähr in diesem Zeitraum. Und da der Temperaturanstieg so hübsch zu sehen ist, kann man mit ihm gut Tage zählen.

Warum 12 Tage als angestrebte Hochlage (oder noch länger)? Oder warum überhaupt eine Untergrenze? Gehen wir noch einmal zurück zur Ovulation. Die Eizelle wird freigesetzt und wartet auf ihre Bewunderer. Falls sie nicht wählerisch ist, und falls stürmische und gesunde Verehrer sich auf sie stürzen, kann es zu einer Befruchtung kommen. Diese befruchtete Eizelle wandert im absoluten Schneckentempo Richtung Kinderzimmer alias Gebärmutter. Für diese Wanderung in diesem verhältnismäßig kurzen Stück Eileiter würde jede Schnecke sie überholen. Wie lange sie dafür braucht, dafür gibt es unterschiedliche Angaben, aber unter einer Woche(!) habe ich noch selten etwas gelesen. Wenn sie am Ziel angekommen ist, muss sie sich ein hübsches Plätzchen aussuchen und sich dort einnisten. Auch die Einnistung kostet Zeit. Insgesamt wird hier sehr viel Zeit vertrödelt, okay, ja, in der Zwischenzeit tut sie ja auch einiges; nur auf der faulen Haut liegt sie ja auch nicht: sie teilt sich und teilt sich und teilt sich. Nein, nicht sie, sondern die Zellen. Aber diese Wanderung und Einnistung kostet einfach Zeit.

Auf der anderen Seite darf sie sich nicht unendlich viel Zeit lassen, denn der Gelbkörper hält nicht ewig. Irgendwann wird er müde und kann die Temperatur nicht mehr oben halten und die Schleimhaut in der Gebärmutter nicht mehr aufrechterhalten. Und dann wird eben die Schleimhaut abgestoßen (Regelblutung), und die Temperatur sinkt. [Das Sinken der Temperatur geht wiederum übers Temperaturzentrum im Gehirn, also wieder über den Umweg, d.h. die Temperatur sinkt ungefähr zur Zeit der Regelblutung, aber nicht notwendigerweise punktgenau zur selben Zeit.] Je nachdem, wie ausdauernd und "kräftig" der Gelbkörper ist, umso länger hat die befruchtete Eizelle Zeit, ihre Wanderung und Einnistung hinzubekommen.

Und jetzt ist die Frage: Kann man hier eine Grenze angeben? Kann man mit 8 Tagen Hochlage schwanger werden? Und da kann man ganz klar aus der Erfahrung heraus (Zyklusblätter von Frauen mit Kinderwunsch) sagen, dass mit 8 Tagen Hochlage eine Schwangerschaft ausgeschlossen ist. Selbst wenn eine Eizelle befruchtet werden würde, ist das definitiv zu kurz. Da müsste sie einen Sprint hinlegen, und das schafft sie nicht. Wir haben alle keine Sprinter-Eizellen. Beziehungsweise sind genaugenommen die Eileiter eigentlich die Bremsklötze, denn durch ihre Bewegung wird die Eizelle bewegt. Also genaugenommen müssten wir von Nicht-Sprinter-Eileitern sprechen. ;-)

Tja, und aus der Erfahrung heraus sieht man, dass mit 9 Tagen Hochlage auch noch keine Schwangerschaft eintreten kann. Und mit 10 Tagen ist das auch noch recht knapp. 11 Tage, naja, da kann man vielleicht drüber reden. Aber mit 12 Tagen, ja, da ist eine Schwangerschaft auf jeden Fall drin! Daher versucht man, an der Länge der Hochlage zu arbeiten und strebt eine möglichst lange Hochlage an.

Unterstützend für die Hochlage wirken Mönchspfeffer und Frauenmanteltee.
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